Fipronil: Erste positive Probe in Niederösterreich

Das Insektengift Fipronil ist erstmals in einem Lebensmittel in Niederösterreich nachgewiesen worden. Konkret handelt es sich um ein Ei, das in einem Betrieb im Süden von Niederösterreich abgepackt worden ist.

Österreichweit waren seit Bekanntwerden des Fipronil-Skandals 125 Proben gezogen worden, 21 Mal wurde das Insektizid nachgewiesen, teilten das Gesundheitsministerium und die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) am Donnerstag mit.

Positive Eier-Probe stammt aus Niederlanden

In Niederösterreich waren zwei der 15 gezogenen Proben positiv. In einem Fall wurde der erlaubte Grenzwert von 0,005 Milligramm pro Kilogramm überschritten. Konkret handelt es sich um ein Ei, das aus den Niederlanden importiert worden ist und in einem Betrieb im südlichen Niederösterreich abgepackt wurde.

„Wenn die Höchstgrenze überschritten wird, dann ist das Produkt vom Markt zu nehmen, ein stiller Rückruf ist durchzuführen, sodass der Konsument dieses Produkt nicht mehr kaufen kann“, sagt Walter Mittendorfer, Fachbereichsleiter der Lebensmittelkontrolle in Niederösterreich. „Die bei uns in Niederösterreich gefundenen Werte sagen eindeutig aus, dass wir ein Zehntel unter den Untersuchungsergebnissen von Belgien liegen und sie verdeutlichen, dass es hier absolut keine Gesundheitsgefährdung gibt.“

Die 21 Proben österreichweit, in denen Fipronil nachgewiesen wurde, stammen neben Niederösterreich aus den Bundesländern Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Tirol und Wien, teilten das Gesundheitsministerium und die AGES mit. Bei den Produkten handelt es sich um Produkte wie Flüssigei, Eiweißpulver, Eigelb, Vollei, gekochte und geschälte Eier. Sie stammen aus Deutschland, den Niederlanden, Dänemark und Belgien und waren nach Österreich importiert worden.

Gesundheitsministerium: „Keine Gesundheitsgefahr“

Die gemessenen Werte lagen zwischen 0,003 und 0,1 Milligramm pro Kilo und somit weit unter dem Wert von 1,2 Milligramm pro Kilo, der in Belgien gemessen wurde und der für die gesundheitliche Bewertung herangezogen wurde. Laut Gesundheitsministerium besteht daher keine Gesundheitsgefahr, weder akut noch wenn belastete Produkte über einen längeren Zeitraum gegessen worden wären.

Info-Hotline zu Fipronil

Für Fragen zu Fipronil hat die AGES eine Info-Hotline eingerichtet: 050/555 555. Das Telefon ist täglich rund um die Uhr besetzt.

Laut gesetzlicher Regelung in Europa ist ein Rückstandhöchstgehalt von 0,005 mg/kg Fipronil erlaubt. Diesen Höchstwert haben insgesamt zehn Proben überschritten. Diese Produkte dürfen somit nicht in den Verkehr gebracht werden. Bei elf Proben, die diesen Höchstwert nicht überschritten haben, werden die Unternehmer durch die Landesbehörden aufgefordert, der Ursache der mit Fipronil belasteten Produkte nachzugehen. Derzeit werden österreichweit noch immer verstärkt Kontrollen von Ei und Eiprodukten durch die Behörden durchgeführt.

Fipronil ist nach dem derzeitigen wissenschaftlichen Kenntnisstand nicht krebserregend und erbgutschädigend. Es kann beim Menschen neurotoxisch wirken. In höheren Dosen führt es zu Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen, bis hin zu Lähmungserscheinungen. Das Insektengift wurde offenbar einem Reinigungsmittel für Hühnerställe beigemischt und kam so in Umlauf.

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