Mistelbach: Entwarnung nach Zyankali-Alarm

Ein Teil der internistischen Intensivstation im Landesklinikum Mistelbach ist am Donnerstag vorübergehend gesperrt worden. Ein Mann hatte zyankalihaltige Tabletten geschluckt. 16 Mitarbeiter wurden daraufhin vorsorglich dekontaminiert.

Kurz nach 18.00 Uhr wurde das Rote Kreuz zu einem Suizidversuch in Zistersdorf (Bezirk Gänserndorf) alarmiert. Fünf Sanitäter und ein Notarzt begannen an Ort und Stelle sofort mit der Reanimation und überstellten den Mann ins Krankenhaus nach Mistelbach, wo er in einem Einzelzimmer untergebracht wurde.

Hilfe im Krisenfall

Berichte über (mögliche) Suizide können bei Personen, die sich in einer Krise befinden, die Situation verschlimmern. Die psychiatrische Soforthilfe bietet unter 01/313 30 rund um die Uhr Rat und Unterstützung im Krisenfall. Die österreichweite Telefonseelsorge ist ebenfalls jederzeit unter 142 gratis zu erreichen.

Dort stellte sich heraus, dass der Mann ein zyankalihaltiges Schädlingsbekämpfungsmittel geschluckt hatte, berichtete die Tageszeitung „Kurier“. Er starb schließlich im Spital. Weil die Substanz mit Wasser bzw. Feuchtigkeit reagiert und hochgiftige Gase produzieren kann, wurde das Zimmer auf der Intensivstation sofort gesperrt und unter Unterdruck gesetzt.

Keine Gefahr für Patienten

Sechs Mitarbeiter des Roten Kreuzes sowie zehn Spitalsbeschäftigte wurden vorsorglich dekontaminiert. Das bedeutet, dass sie ihre Kleidung abgeben und sich gründlich duschen mussten. Vergiftungssymptome habe es nach Auskunft des Landesklinikums Mistelbach keine gegeben. Außerdem habe zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für Mitarbeiter oder Patienten bestanden, teilte das Spital in einer Aussendung mit. Das Zimmer soll noch heute nach einer gründlichen Reinigung wieder in Betrieb genommen werden.