Pilgern: Das Wandern im Zeichen der Muschel

Niederösterreichs Pilgerwege erleben derzeit einen Aufschwung, sowie der Jakobsweg im Weinviertel. Das Pilgern steht im Zeichen der Muschel und spricht sowohl einheimische als auch ausländische Gäste an.

Egal ob jung oder alt - die Nachfrage nach Pilgerwanderungen in Niederösterreich steigt. Das ist an der Verkaufszahl der Pilgerprodukte, wie zum Beispiel Muscheln, und Pilgerpässe zu sehen. Die Anfrage nach Prospekten ist von 2015 auf 2016 um zirca 28 Prozent gestiegen. Die Pilgermuschel wurde früher in Wallfahrtsorten verkauft und den Pilgern an den Hut befestigt.

Heute ist die Muschel vor allem zur Kennzeichnung vom Jakobsweg an Straßenschildern da. Christoph Madl, Geschäftsführer der Niederösterreichischen Werbung, führt einige Gründe dazu an: „Es gibt auch immer mehr Menschen, die diesen Pilgerweg in der Gemeinschaft erleben wollen. Sie suchen die sportliche Herausforderung und versuchen auch, sich selbst zu finden“.

Kennzeichnung des Jakobsweg

Mauritius Images

Eine Muschel kennzeichnet den Jakobsweg

Nicht nur einheimische Wanderer sind auf Niederösterreichs Pilgerrouten unterwegs, sondern auch ausländische Gäste, die vorwiegend aus Tschechien und Ungarn kommen, entscheiden sich vermehrt für eine Pilgerwanderung inmitten der österreichischen Natur. Zu den bekanntesten Pilgerwegen zählen unter anderem die Via Sacra, die sich von Wien nach Mariazell (Steiermark) erstreckt, aber auch der Pielachtaler Pilgerweg und der Sonntagbergweg.

Pilgern im Weinviertel

Seit 2010 besteht der Jakobsweg im Weinviertel auf dem jährlich etwa 3.000 Pilger auf dem unterwegs sind. Wobei von Jahr zu Jahr eine verstärkte Nachfrage festzustellen ist. Der 153 Kilometer lange Pilgerweg startet in Drasenhofen (Bezirk Mistelbach) und endet in Krems an der Donau.

Pilger

Weinviertel Tourismus/ Lahofer

Der Jakobsweg im Weinviertel zieht pro Jahr zirka 3.000 Pilger an

Zu bewältigen ist diese Wanderung in sechs Tagen, wobei auch nur einzelne Abschnitte als Tagespilgerungen angeboten werden. Diese eintägigen Wanderungen sollen vor allem für jene sein, die Pilgerluft schnuppern wollen. Seit 2013 werden jährlich neben individuellen Angeboten auch geführte Pilger Touren entlang des Jakobsweges angeboten, was die regionale Wertschöpfung durch zusätzliche Nächtigungen in der Region erhöht.

Wallfahrten oder Pilgern?

Der größte Unterschied zwischen Wallfahrten und Pilgerwanderungen liegt beim religiösen Hintergrund. Während bei Wallfahrten der religiöse Gedanke im Vordergrund steht und es sehr strenge Regeln gibt, ist Pilgern für alle Religionen offen. Bei Pilgerwanderungen werden vor allem spirituelle Gedanken eingebracht, wo es hauptsächlich um „Wandern mit Sinn“ geht.

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