Schlepper-Kontrollen werden verschärft

Über die sogenannte Balkanroute werden nach wie vor Flüchtlinge geschleppt. In Niederösterreich wurden zuletzt 100 Personen aufgegriffen. Im Kampf gegen Schlepper führten Heer und Polizei Mittwochnacht Kontrollen durch.

Statt 130 km/h ging es für hunderte Autofahrer und Kleintransporter nur noch im Schritttempo voran, dazwischen fuhren in der Kolonne Lkw und Sattelschlepper. Pünktlich um 2.00 Uhr früh wurde die Ostautobahn bei Bruck an der Leitha gesperrt. Alle Fahrzeuge wurden auf einen Verkehrskontrollplatz abgeleitet und überprüft. Im Visier der Polizei waren vor allem Schlepper und illegale Flüchtlinge. Der Kampf gegen Schlepper werde nun verschärft, heißt es.

Die Polizei kontrollierte sowohl Pkw als auch Transortwagen. „Es werden alle Fahrzeugen überprüft, bei denen die Möglichkeit besteht, dass Personen illegal transportiert werden können“, schilderte Polizeisprecher Raimund Schwaigerlehner. Die Kontrollen fanden aber nicht nur auf der Autobahn statt sondern auch an den Abfahrten sowie im Umland. Im Rahmen des Assistenzeinsatzes werden die Beamten dabei seit der Vorwoche vom Bundesheer unterstützt.

Schlepper schleusen wieder größere Gruppen

Die Zahl der illegal aufgegriffenen Personen ging in den vergangenen Monaten zwar zurück. Dennoch sei die Ostautobahn als Ost-West-Verbindung bei Schleppern nach wie vor beliebt, erklärte Schwaigerlehner: „Über die Balkanroute wird natürlich noch immer geschleppt, wenn auch nicht mehr in diesem großen Ausmaß.“

In den vergangenen zwei Monaten wurden in Niederösterreich etwas mehr als 100 Personen aufgegriffen, die sich illegal aufgehalten hatten. Im Zuge dessen sei auch festgestellt worden, dass die Schlepper wieder zu größeren Gruppen tendieren. „Nachdem zuletzt eher einzelne Personen geschleppt wurden, sind es jetzt wieder zwischen sechs und acht Personen“, sagte Schwaigerlehner.

Kontrollen als Abschreckung

Bei der Schwerpunktkontrolle in der Nacht auf Mittwoch überprüften die Beamten mehrere hundert Fahrzeuge. Schlepper wurden zwar keine gefunden, allerdings hätten solche Aktionen auch eine abschreckende Wirkung, hielt Schwaigerlehner fest: „Diese Schwerpunktkontrollen haben natürlich auch den Sinn vorbeugend zu wirken. Das heißt, dass man den Schleppern zeigt, dass permanent kontrolliert wird.“ In den nächsten Wochen sollen deshalb weitere Schwerpunktkontrollen stattfinden.

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