St. Pölten wird zur Kinderspielstadt

St. Pölten wird am 23. September am Domgelände zum vierten Mal zur Kinderspielstadt. Insgesamt wird es auf dem Familienfest 30 Stationen geben. Kinder können sich dort mit den Themen Arbeit und Konsum beschäftigen.

Hinter der Kinderspielstadt steckt ein besonderes Konzept: Die Kinder können bei den Stationen entweder verschiedene Berufe ausprobieren und Spielgeld verdienen oder ihr gesammeltes Geld ausgeben. Dabei erhalten die Kinder aber nur selten richtige Waren. Stattdessen können sie ihr Geld gegen bestimmte Aktivitäten eintauschen, wie zum Beispiel Bummelzug fahren oder archäologische Ausgrabungen mit Stadtärchäologen Ronald Risy besichtigen.

Vereine und Blaulichtorganisationen machen mit

Anita Nussmüller aus der Fachstelle Familie-Ehe-Beziehung der Diözese St. Pölten sieht in diesem System den Reiz der Kinderspielstadt. „Es geht nicht nur darum, dass die Kinder spielen oder etwas bekommen, es geht immer auch um die Entscheidungen. Sie sind mit Spielgeld ausgestattet und überlegen ständig, ob sie Geld ausgeben oder verdienen wollen. Sie gehen nicht wahllos zu den Stationen und konsumieren. Das gefällt uns am Konzept so besonders gut“, so Nussmüller.

Kinder spielend auf dem Domplatz

Diözese St. Pölten

Die 30 Stationen werden von den St. Pöltner Geschäftsleuten, Blaulichtorganisationen und verschiedenen Vereinen betrieben. Sissi Bachinger hat einen Friseursalon in der Innenstadt und ist seit Anfang an dabei. "Das Teambuilding während dem Stationsbetrieb ist einfach super. Diese wenigen Stunden sind wirklich viel Arbeit, da muss man zusammenhelfen. Meine Lehrmädchen waren im ersten Jahr noch etwas skeptisch, aber jetzt sind sie mit vollem Herzblut dabei. So kann ein Unternehmen natürlich auch Werbung für den eigenen Beruf machen“, sagt Bachinger.

Kennenlernen anderer Kulturen im Fokus

Als wichtiges Ziel des Projektes nennen die Veranstalter auch das Kennenlernen anderer Kulturen. Die Station der Jungschar will etwa zeigen, wie die Schere zwischen Arm und Reich ungerecht verteilt ist. Die Kinder sollen eine Situation im Gasthaus nachspielen und jemandem einen Teller servieren. Zuvor entscheidet aber der Würfel, in welchem Land sich die Geschehnisse abspielen. Je nach Standort bekommen die Kinder unterschiedlich viel Geld für ihre Arbeit.

Neben den Stationen gibt es auch die Möglichkeit, eine Führung durch die versteckten Plätze des Domes zu machen. Heuer ist auch das Figurentheater Sperlich bei der Kinderspielstadt vertreten. Das Stück „Der Grüffelo“ können die Kinder ebenfalls gratis ansehen. Das Fest ist dank den überdachten Gängen des Domes wetterfest. In den vergangenen Jahren haben über 1.000 Kinder die Spielstadt am Domgelände besucht. Damit alles gratis angeboten werden kann, sind über 250 ehrenamtliche Helfer aktiv. Die „insbesondere Innenstadt St. Pölten“ veranstaltet die Kinderspielstadt in Kooperation mit verschiedenen Familienverbänden.

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