Mönche besiedeln deutsches Kloster

Vier Mönche des Zisterzienserstifts in Heiligenkreuz (Bezirk Baden) haben am Sonntag in der Früh eine historische Reise angetreten. Sie sollen das Kloster in Neuzelle in Brandenburg (Deutschland) wieder besiedeln.

Auf Einladung des Görlitzer Bischofs soll das das Kloster nach 200-jähriger Unterbrechung in Neuzelle wieder besiedelt werden - mehr dazu in Stift Heiligenkreuz gründet deutsches Kloster neu (noe.ORF.at; 10.6.2016). Abt Maximilian Heim gab der „Vorhut“ des Wiederbesiedlungsprojekts seinen Segen für die Reise und für den Neustart. Gehe alles gut, sollen in den kommenden Monaten weitere Mönche - vereinbart ist eine Aufstockung auf insgesamt acht Mitbrüder - nach Neuzelle gesandt werden. Für September 2018 ist die feierliche und offizielle kanonische Errichtung des „Priorats Neuzelle“ geplant. Die Klostergemeinschaft rief inzwischen zum Gebet für den „hoffnungsfrohen Neuanfang“ auf.

Die vier Ordensmänner werden im Pfarrhaus von Neuzelle wohnen und bereits ab Montag in der barocken Stiftskirche täglich ihre Stundengebete verrichten sowie lateinische Messen feiern, sagte der künftige Prior P. Simeon der deutschen katholischen Nachrichtenagentur (KNA). Die offizielle Begrüßung durch Ortsbischof Ipolt ist am 3. September vorgesehen.

Dauerhafter Wohnsitz auf Stiftsanlage noch unklar

Die Klosteranlage Neuzelle nahe Frankfurt/Oder wurde vor rund 200 Jahren von Preußen verstaatlicht. Die Architektur des Klosters gilt als nördlichstes Beispiel süddeutschen und böhmischen Barocks in Europa. Die 1268 vom Markgrafen Heinrich dem Erlauchten gestiftete Klosteranlage zieht jährlich rund 120.000 Besucher an. Sie wurde in den vergangenen Jahren um rund 50 Millionen Euro aus Mitteln von EU, Bund und Land Brandenburg saniert und restauriert.

Unklar sei indes immer noch, wo auf der weitläufigen Stiftsanlage die Zisterzienser dauerhaft wohnen werden. Das Pfarrhaus soll nur eine vorläufige Bleibe sein. Große Teile der Gebäude würden bereits für museale und administrative Zwecke sowie durch eine Privatschule genutzt. Gespräche zwischen Brandenburgs Wissenschaftsministerin Martina Münch (SPD) und Bischof Ipolt würden nach Aussage aller Beteiligter in positiver Grundstimmung verlaufen, hätten aber noch keine endgültige Klärung gebracht.

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