Funkenflug löste Kremser Großbrand aus

Die Ursache für den verheerenden Großbrand in einer Schnapsbrennerei in Krems ist geklärt. Laut Polizei war die Brennkammer eines Schnapskessels nicht richtig verschlossen, wodurch es zu einem Funkenflug kommen konnte.

„Dadurch, dass das Metallriegelschloss nicht vollständig eingerastet war, konnten Funken aus der Brennkammer ins Freie gelangen“, sagt Brandermittler Erich Rosenbaum vom Landeskriminalamt. Die Funken setzten Teile des Wirtschaftsraumes der Schnappbrennerei in Brand. Die Tatsache, dass in der Nähe des Brandherdes bereits gebrannter Schnaps gelagert war, beschleunigte die Ausbreitung des Feuers.

Trotz umfangreicher Löschmaßnahmen aller acht Wachen der Feuerwehr Krems und 14 weiterer Feuerwehren aus dem Bezirk Krems wurden vier Objekte schwer beschädigt bzw. zerstört. Dass sich die Flammen auf weitere Winzerhöfe im historischen Stadtteil Weinzierl ausbreiteten, konnte aber verhindert werden - mehr dazu in Schnapsbrennerei brannte: Großeinsatz in Krems (noe.ORF.at; 25.8.2017).

Mehrere Feuerwehrleute wurden verletzt

Von Freitagfrüh bis Freitagnachmittag waren 300 Feuerwehrleute im Einsatz, wobei einige von ihnen verletzt wurden bzw. aufgrund der Hitze und des anstrengenden Einsatzes über Kreislaufbeschwerden klagten. „Um den Brand zu löschen, wurden Löschwasserleitungen aus dem Kremsfluss gelegt, waren 20 Atemschutztrupps teilweise gleichzeitig im Einsatz und wurden an die 1.500 Liter Schaummittel verwendet“, zog der Kommandant der Feuerwehr Krems, Gerhard Urschler, Bilanz.

Schadensausmaß nach Großbrand in Krems

Jürgen Übl

Aus der Luft wird das Schadensausmaß sichtbar. Über die Dachstühle breitete sich das Feuer auf weitere Gebäude aus

Dass das Feuer gelegt wurde, schloss Rosenbaum gegenüber noe.ORF.at aus: „Dafür gibt es keinerlei Hinweise, wobei auch eine Brandentwicklung durch einen elektrischen Defekt an der Elektroinstallation neben dem Rührwerk nicht ausgeschlossen werden kann.“ Eine genaue Schadenssumme steht noch nicht fest, der Schaden dürfte aber mehrere hunderttausend Euro betragen. Die Polizei werde in den nächsten Tagen einen Abschlussbericht an die Staatsanwaltschaft Krems übermitteln, „diese wird letztlich entscheiden, ob es für den Betreiber der Schnapsbrennerei Konsequenzen geben wird“, sagt der Chefermittler.

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