„Christophorus 2“ absolvierte 130 Nacht-Flüge

Der in Krems stationierte Notarzthubschrauber „Christophorus“ hat im 24-Stunden-Pilotbetrieb seit Jahresbeginn 130 Nacht-Flüge absolviert. Insgesamt rückte die ÖAMTC-Flugrettung in Niederösterreich in diesem Jahr bisher 2.880 Mal aus.

Der 24-Stunden-Betrieb von „Christophorus 2“ läuft seit 1. Jänner 2017 als zweijähriges Pilotprojekt. Jeweils drei Beschäftigte, ein Flugretter, ein Pilot und ein Notarzt, arbeiten in zwei Schichten. Bisher habe es keinen Vorfall oder Unfall mit dem Hubschrauber gegeben, berichtete Reinhard Kraxner, Geschäftsführer der ÖAMTC-Flugrettung. Könne der Hubschrauber aufgrund schlechter Wetterbedingungen, wie Gewitter oder Nebel, nicht abheben, stehe ein Ersatzfahrzeug zur Verfügung.

Christophorus Hubschrauber

ÖAMTC Flugrettung

Kann der Hubschrauber aufgrund der Witterung nicht fliegen, kommt das Auto zum Einsatz

Der Nachtbetrieb „funktioniert hervorragend“, hielt Landesrat Maurice Androsch (SPÖ) am Montag fest. Der ÖAMTC investierte in die Nachtflugtauglichkeit an allen Flugrettungs-Stützpunkten in Österreich, unter anderem in „Night Vision Goggles“ und Schulungen der Crews, zwei Millionen Euro, sagte Club-Direktor Oliver Schmerold. Das Land Niederösterreich stellte heuer und 2018 je 780.000 Euro für das Pilotprojekt zur Verfügung. Bei den etwa 130 Nachteinsätzen war bei 15 Einsätzen zusätzlich ein Fahrzeug beteiligt.

Bei 43 Prozent handelte es sich um Primäreinsätze, bei denen Menschen vom Notfallort abgeholt werden, 51 Prozent waren Sekundäreinsätze, bei denen Patienten im Notfall etwa verlegt werden. Bei 48 Prozent der Rettungsflüge befanden sich die Patienten in akuter Lebensgefahr.

2.880 Flugeinsätze seit Jahresbeginn

Insgesamt wurden im Jahr 2017 bisher 2.880 Rettungsflüge durchgeführt. 447 Mal flogen in Niederösterreich stationierte Hubschrauber heuer bisher zu Einsätzen in andere Bundesländer, 111 Mal wurden Helikopter von Oberösterreich und dem Burgenland zu Notfällen nach Niederösterreich alarmiert. ÖAMTC-Präsident Gottfried Wanitschek zeigte sich überzeugt, dass die Bedeutung der Flugrettung künftig noch zunehmen werde und bezeichnete sie als „Rückgrat der Notfallversorgung“.

Außerdem geht man beim ÖAMTC davon aus, dass die Zahl der Einsätze im Vergleich zum Vorjahr heuer zunehmen werde. Grund dafür seien unter anderem gute Wetter- und damit auch bessere Flugbedingungen, die mehr Einsätze mit dem Hubschrauber ermöglichen. Etwa 900 Mal hob der Hubschrauber seit Jahresbeginn von Krems-Gneixendorf ab. Von diesem Stützpunkt aus können mehr als 90 Prozent Niederösterreichs abgedeckt werden. Weitere ÖAMTC-Flugrettungsstützpunkte im Bundesland liegen in Wiener Neustadt und Ybbsitz (Bezirk Amstetten).

Hubschrauber in vierzehn Minuten am Notfallort

Die Flugrettung in Niederösterreich „ist seit 1983 ein zentraler Baustein für die Sicherheit und das Gesundheitswesen im Land“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Die Hubschrauber werden über Notruf 144 alarmiert und seien innerhalb von drei Minuten abflugbereit. Durchschnittlich dauere es vierzehn Minuten bis der Helikopter am Notfallort ankomme, und 43 Minuten, bis der Patient - erstversorgt und stabilisiert - dem Krankenhaus übergeben werden könne.

Zwei Einsätze wurden bei der Pressekonferenz am Montag hervorgehoben: Unter anderem musste ein Patient, dessen Kostüm bei einer Faschingsveranstaltung im Februar zu brennen begonnen hatte, mit Verbrennungen zweiten und dritten Grades ins Krankenhaus geflogen werden – mehr dazu unter Faschingskostüme fingen Feuer: Zwei Verletzte (noe.ORF.at; 26.2.2017). Im August wurde ein Pensionist nach einem Herzinfarkt in Ternitz (Bezirk Neunkirchen) reanimiert und ins Spital transportiert.

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