Bombe aus Nordkorea in Hollabrunn messbar
Um 5.41 Uhr am Sonntag zeichnete der hochempfindliche Seismograph im Keller der HTL Hollabrunn Erdbebenwellen auf. Das berichtete die Onlineausgabe der Niederösterreichischen Nachrichten (NÖN) am Montag. Ausgelöst wurden diese durch eine gezündete Wasserstoffbombe in Nordkorea, die Erdstöße in der Stärke von 6,3 verursachte.
Der Seismograph, der die Erdstöße gemessen hatte, wurde im Rahmen einer Diplomarbeit der Abteilung „Elektronik und Technische Informatik“ entwickelt. Er ist tief im Fundament des Kellers der HTL Hollabrunn verankert.
HTL Hollabrunn
ZAMG maß Erdstöße der Bombe an allen Stationen
Auch die Zentralanstalt für Meteorologie- und Geodynamik (ZAMG) maß die Erdstöße, die durch die Bombe ausgelöst wurden, „an allen Stationen“, heißt es, „es war wie ein deutliches Fernbeben.“ Es wurde eine Stärke von 6,3 nachgewiesen. Der Unterschied zu einem Erdbeben war allerdings, dass es keine Oberflächenwellen gab. „So kann man ein Erdbeben von einer Sprengung unterscheiden“, informiert die ZAMG.
HTL Hollabrunn
Das Gerät im Keller der HTL Hollabrunn wurde von den Diplomanden selbst entwickelt und ist „dank modernster Elektronik so empfindlich, dass sogar weit entfernte Erderschütterungen exakt registriert werden können“, heißt es bei der Lehranstalt.
Wilfried Trollmann betreute diese Diplomarbeit. Das Projekt läuft seit zehn Jahren, seit fünf Jahren wird gemessen. „Wir messen nicht die Stärke des Erdbebens, sondern zeichnen die Bewegungen auf“, erklärt Trollmann, „die Schüler können das auch ausprobieren und es läuft sehr gut.“
Links:
- Nordkorea meldet „erfolgreiche“ Zündung von Wasserstoffbombe (news.ORF.at; 3.9.2017)
- NÖN-Artikel
- HTL Hollabrunn