Semmeringbahn ab Montag gesperrt

Ab Montag wird die Geduld vieler Bahnfahrer auf die Probe gestellt, die über die Semmering-Bergstrecke fahren wollen. Die Strecke zwischen Wiener Neustadt und Mürzzuschlag wird wegen Bauarbeiten bis 1. Oktober komplett gesperrt.

Die Serie an Baustellen umfasst eine Investition von fast 30 Millionen Euro, die für die Bahnfahrer gravierende Folgen hat. Denn die Strecke, die zu den verkehrsintensivsten der ÖBB zählt, ist ab Montag knapp drei Wochen lang auch für den Fernverkehr gesperrt, eine Sperre für den Nahverkehr besteht bereits. Die 170 Zugverbindungen, die täglich über den Semmering geführt werden, werden vorübergehend komplett eingestellt.

Schienenersatzverkehr eingerichtet

Zwischen Wiener Neustadt und Mürzzuschlag übernehmen Busse die Reisenden. 40 bis 50 Busse werden je nach Bedarf dauerhaft zwischen den beiden Bahnhöfen pendeln, wobei für einen Railjet mindestens drei Busse berechnet werden. Schon seit 13. August sind die Nahverkehrszüge zwischen Payerbach und Mürzzuschlag eingestellt, auch hier ist ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.

Oberleitungsarbeiten, Schwellentausch, Aushubarbeiten

ÖBB, Alexandra Wallner

Das Bauvorhaben:

  • Erneuerung von rund zehn Kilometern Gleis und zahlreicher Weichen
  • Sanierung des Kartnerkogel-Viaduktes auf den neuesten technischen Stand
  • Erneuerung der Oberleitungsanlagen im Bahnhof Semmering
  • Instandhaltungsmaßnahmen an Lehnen, Tunnel und Viadukten
  • Bahnsteigadaptierungen in den Bahnhöfen Klamm-Schottwien und Breitenstein
  • Sanierung der Eisenbahnkreuzung in Breitenstein

Die intensivste Phase findet in der zweiten September-Hälfte von 11. September bis 1. Oktober statt. In diesem Zeitraum muss auf der Semmeringstrecke nicht nur für den Nahverkehr, sondern auch für den Fernverkehr ein Schienenersatzverkehr eingerichtet werden. Die bewusst zeitgleiche Umsetzung der Vorhaben hat das Ziel, alle Arbeiten auf der Südstrecke im Abschnitt von Wiener Neustadt bis Mürzzuschlag zu bündeln und innerhalb einer Sperre so kompakt wie möglich abzuwickeln.

Südstrecke als Zukunftsprojekt

An mehr als 100 großen und kleinen Projekten arbeitet die ÖBB-Infrastruktur AG derzeit entlang der Südstrecke, einem Teil des baltisch-adriatischen Korridors. 200 Kilometer Bahnlinie werden modernisiert, 170 Kilometer neu gebaut. 80 Kilometer neue Tunnel und 150 neue Brücken werden errichtet. Mehr als 5.000 Menschen arbeiten laut ÖBB daran.

Ab Ende 2026 eilen die Züge in 2:40 Stunden von Wien nach Klagenfurt, von Graz nach Klagenfurt in 45 Minuten. Sie passieren auf insgesamt 470 Kilometern viele neue Bahnhöfe und durchqueren mit hohen Geschwindigkeiten zwei Berge, den Semmering und die Koralpe.

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