Kunstraum zeigt neues Format mit Speeddating

Mit dem „Performatorium“ präsentiert der Kunstraum Niederösterreich ab Donnerstag ein neues Format für Performancekünstler. Vier Tage lang stehen Workshops am Programm, darunter etwa Speeddating und Ballett.

Das neue Format beschäftigt sich mit der künstlerischen Produktion auf allen Ebenen und stellt etwa die Fragen, „wie wird Kunst produziert, wie entwickeln Künstler ihre Ideen?“. Damit soll die Kreation und der Prozess der Produktion nicht hinter verschlossenen Türen gehalten werden, heißt es vom Kunstraum Niederösterreich in der Wiener Herrengasse. „Hier geht es darum, sich auszutauschen, zu teilen, voneinander zu lernen“.

Ziel sei es mit dem „Performatorium" eine Plattform innerhalb der lokalen Kunstszene Wiens zu schaffen. „Unsere Gesellschaft verändert sich rasant und entwickelt sich immer mehr hin zu einer körperlosen Gesellschaft in einer virtuellen Welt. Deshalb war es für uns wichtig, ins physische Tun zu kommen“, sagten die beiden Kuratorinnen Marlies Surtmann und Olivia Jaques gegenüber noe.ORF.at. „Mit dem Format wollen wir eine Plattform für Austausch und eine gemeinsame Weiterentwicklung der Performancekunst bilden.“

Das Performatorium

Marlies Surtmann

Performative Kunst arbeitet mit dem Körper

Das Format will die Möglichkeit bieten, „sich Performance auch handelnd anzueignen und so den Performance-Begriff aktiv mitzugestalten“. Diese Kunstform arbeitet mit dem Körper und soll durch performative Methoden, also über den Körper, physisch erfahren und erforscht werden können.

Das Angebot richtet sich vor allem an Künstler im performativen Bereich. Auch Personen, die an der künstlerischen performativer Praxis interessiert sind, können teilnehmen. Das „Performatorium“ wird am Donnerstag mit einer Workshopreihe eröffnet, dann sollen alle sechs Wochen sogenannte „Peergroup“-Treffen stattfinden.

Antifaschistisches Ballett

Paula Court

Vom Speeddating bis zum Ballett

Die Workshops sind dabei vielfältig gestaltet und umfassen ein breites Spektrum, vom Speeddating über Sprechtraining, Übungen für den performativen Alltag bis hin zum antifaschistischen Ballett. Alle Programmpunkte stellen die Körperarbeit sowie den Raum für Theorie und Diskussion in den Fokus.

Die Wiener Künstlerin Marlies Surtmann veranstaltet am Donnerstag etwa den Workshop namens „Art Speeddating in the Elevator“. Ihrer Ansicht nach funktionieren Speeddatings ähnlich wie Elevator Talks. „Man ist gefordert in wenigen Sätzen das Besondere der eigenen Persönlichkeit heraus zu streichen, um die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken“. Diese oberflächlichen Vermarktungstendenzen seien auch in der künstlerischen Praxis spürbar, weshalb ihnen Surtmann auf den Grund gehen will.

Im Workshop von Performerin Elizabeth Ward, der von Freitag bis Sonntag stattfindet, wird die Architektur Gegenstand des Balletts. „Alles, was wir wissen, was auch immer unser Hintergrund ist, steht uns zur Verfügung, während wir durch und um das Handwerk herum arbeiten und unser Ballett zusammen tanzen“, sagte Ward.

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