Fluggäste saßen zwei Tage in Schwechat fest

Mit 48 Stunden Verspätung ist Montagfrüh ein Niki-Flugzeug nach Teneriffa abgehoben. Viele der 200 Passagiere mussten das gesamte Wochenende am Flughafen Wien-Schwechat ausharren. Bei Niki verweist man auf technische Gebrechen.

Das Flugzeug der Fluglinie Niki hätte eigentlich bereits am Samstag um 6.00 Uhr Früh nach Teneriffa abheben sollen, allerdings wurde der Flug kurz vor dem Boarding storniert. Bis Samstag um Mitternacht hätten die Passagiere in Ungewissheit warten müssen, erzählte der Oberösterreicher Patrick Hoyer gegenüber noe.ORF.at. Hoyer war einer der Betroffenen: „Die einzige Informationsquelle, die wir hatten, war der Bildschirm, an dem alle drei Stunden die Abflugzeit wieder auf ein paar Stunden später korrigiert worden war.“

Ersatzflug ebenfalls gestrichen

Nachdem die wartenden Fluggäste ohne entsprechende Betreuung von Sicherheitspersonal aus der Abflughalle in ein naheliegendes Hotel geschickt worden sein sollen, wiederholte sich das Szenario am Sonntag. Zwar wurde seitens der Fluggesellschaft ein Essensgutschein von 15 Euro ausgegeben, die Fluggäste mussten aber neuerlich stundenlang abwarten. Angedacht war offenbar, dass ein Ersatzflugzeug aus Ibiza kommend die Fluggäste nach Teneriffa bringt. Doch auch dieses Flugzeug stand schließlich nicht zur Verfügung.

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APA/Helmut Fohringer

Hoyer zeigte sich über die Vorgehensweise der Fluggesellschaft verärgert: „Der Schaden beläuft sich mittlerweile auf 700 Euro, weil wir das Hotel unabhängig vom Flug gebucht haben. Man sagte uns, wir sollen uns das Geld von der Fluglinie zurückholen. Wir haben aber bisher niemanden bei Niki erreicht.“ Erst Montagfrüh um 6.00 Uhr hatte das lange Warten ein Ende. Das Flugzeug hob mit zwei Tagen Verspätung nach Teneriffa ab.

Niki: Technische Probleme an zwei Flugzeugen

Bei der Fluglinie Niki spricht man davon, dass sowohl das Flugzeug, das am Samstag hätte fliegen sollen, als auch das Ersatzflugzeug technische Gebrechen hatten. Einen möglichen Zusammenhang mit der Insolvenz des Mutterkonzerns Air Berlin wies man zurück.

Außerdem hieß es in einer Stellungnahme der Fluggesellschaft: „Für die Unannehmlichkeiten möchten wir uns bei den Niki-Passagieren entschuldigen, aber die Sicherheit hat bei Niki oberste Priorität.“ Die Kunden können ihre Anträge auf Entschädigungszahlungen online auf der Website der Fluglinie oder über den Postweg einreichen.

Welche Rechte Flugpassagiere haben

Flugverspätungen sind die häufigsten Beschwerden von Reisenden beim Europäischen Verbraucherzentrum (EVZ). Im Idealfall sollten sich Passagiere bei einer Verspätung um nichts selbst kümmern müssen. Die Airline muss von sich aus über Wartezeiten, Ersatzflüge und Betreuungsleistungen informieren. Dabei haben Passagiere auch Anspruch auf Getränke und Snacks. Ist der Flug länger verspätet, überbucht oder fällt aus, haben Konsumenten das Recht vom Flug zurücktreten und den Ticketpreis zurückzubekommen - mehr dazu in help.ORF.at.

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