Info-Bus soll Impfmoral in Niederösterreich heben

Um auf die Bedeutung von Schutzimpfungen hinzuweisen, ist in den kommenden zwei Wochen der sogenannte Impf-Info-Bus in Niederösterreich unterwegs. In 20 Gemeinden geben Experten Auskunft über empfohlene und notwendige Impfungen.

Der Startschuss fiel am Montagvormittag in Krems. Bis Ende der kommenden Woche wird der Impf-Info-Bus in St. Pölten, Traisen (Bezirk Lilienfeld), Scheibbs, Amstetten, Ybbs, Zwettl, Gmünd, Waidhofen an der Thaya, Horn, Hollabrunn, Tulln, Stockerau (Bezirk Korneuburg), Mistelbach, Gänserndorf, Bruck an der Leitha, Mödling, Baden, Wr. Neustadt und Neunkirchen Halt machen. „Mit Hilfe des Impfpasses geben Expertinnen und Experten beim Impf-Info-Bus Auskunft über empfohlene Impfungen und über notwendige Auffrischungsimpfungen", informierte Gesundheitslandesrat Maurice Androsch (SPÖ) bei einer Pressekonferenz am Montag.

Präsentation Impf-Info-Bus

SPÖ NÖ

Bürgermeister Reinhard Resch (SPÖ) und Landesrat Maurice Androsch

Androsch stellte die Impf-Info-Tour gemeinsam mit NÖ Sanitätsdirektorin Irmgard Lechner und dem Kremser Bürgermeister Reinhard Resch vor und wies dabei vor allem darauf hin, dass Impfen ein wichtiges Gesundheitsthema sei: „Je mehr Menschen geimpft sind, desto höher ist der Schutz in der Gruppe." Der Schutz bestehe allerdings nur, wenn die Impfrate hoch bleibe, appellierte Androsch, der auch darauf hinwies, dass es bei manchen Impfungen immer mehr Impflücken gebe.

Schutz für Angehörige

Laut Androsch brauche es deshalb ein niederschwelliges Beratungsangebot. Außerdem müsse der elektronische Impfpass vorangetrieben werden: „Die elektronische Erfassung bildet die Grundlage für die Einrichtung eines Einladungs- und Recall-Systems, welches hilft, wichtige Impfungen nicht zu vergessen und einer gewissen Impfmüdigkeit entgegenwirken zu können.“

Sanitätsdirektorin Irmgard Lechner wies darauf hin, dass Schutzimpfungen zu den wichtigsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen in der Medizin gehören. Damit schütze man nicht nur sich selbst, sondern auch die Angehörigen. Auch Säuglinge und Kleinkinder seien von Infektionskrankheiten besonders bedroht. Rein rechnerisch könnte etwa ein Masernkranker 18 ungeschützte Personen in seiner Umgebung anstecken. Es sei daher wichtig, Impfungen aufzufrischen, um nicht Überträger von Krankheiten zu werden, so Lechner.

Auch der Kremser Bürgermeister Reinhard Resch, selbst Mediziner, begrüßte Impfungen als eine der wichtigsten Errungenschaften der modernen Medizin: „Krankheiten, die von Mensch zu Mensch übertragen werden, können durch Impfungen sogar gänzlich eingedämmt werden", sagte Resch mit Verweis auf die Polio-Impfung. In den 50er Jahren starben innerhalb von fünf Jahren noch fast 600 Menschen an Polio. Seit 20 Jahren sei die Krankheit in Österreich dank der Impfung nicht mehr vorhanden.

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