Stahl und Beton im Kampf gegen das Wasser
Fünf Meter Durchmesser hat der Triebwasserstollen, der das Kraftwerk mit dem Grund des Stausees Ottenstein verbindet. Alle drei Jahre wird der Einstieg geöffnet, um mögliche Beschädigungen am 200 Meter langen Stollen zu kontrollieren.
EVN / Gabriele Mose
„Diese Kontrollen sind notwendig, um den Korrosionsschutz zu überprüfen“, sagt Erich Binder, Werksleiter der EVN-Kampkraftwerke, gegenüber noe.ORF.at. Teile des Stollens, etwa im Bereich der Turbineneinlässe, sind mit Stahl gepanzert. Der restliche Tunnel besteht aus Beton. Beide Materialien müsse man regelmäßig kontrollieren, so Binder.
100 Kubikmeter Wasser pro Sekunde
Bei Vollbetrieb muss der Beton dem Druck von 100 Kubikmetern Wasser pro Sekunde trotzen, die für die Stromerzeugung durch den Triebwasserstollen fließen. Bei einer Revision wird das im Stollen befindliche Wasser am Vortag abgepumpt und eine Absperrplatte zum Stausee eingezogen, auf die während der Prüfungen bis zu 73 Millionen Kubikmeter Wasser drücken - das entspricht etwa dem Fassungsvermögen von 30.000 olympischen Sportbecken.
EVN / Gabriele Mose
Eine laufende Wartung aller Bestandteile sei unbedingt notwendig, heißt es seitens des Energieversorgers EVN. „Die EVN investiert laufend in die Erneuerung und Ertüchtigung sowohl ihrer bestehenden Kraftwerke als auch der Leiterinfrastruktur“, betont Unternehmenssprecher Stefan Zach. „Die Arbeiten hier dauern etwa eine Woche. Es sind zwanzig Leute mit den Arbeiten befasst. Mit den manuellen Arbeiten, aber auch mit den Überprüfungsarbeiten und das kostet in etwa 400.000 Euro.“
Das Kraftwerk Ottenstein versorgt mehr als 30.000 Haushalte im Waldviertel mit Energie - und es bekommt auch weiterhin das „Pickerl“. Wie sich bei dieser Revision zeigt, erfüllt es erneut die modernsten Sicherheitsstandards.
Links:
- Kalter Winter sorgte für Umsatzplus bei EVN (noe.ORF.at; 24.8.2017)
- Carnuntum: Römische Wasserleitung freigelegt (noe.ORF.at; 11.8.2017)
- EVN