AK-Forderung nach Steuergerechtigkeit

Steuergerechtigkeit war das Thema des Dialogforums, das am Dienstag in der Arbeiterkammer Niederösterreich stattgefunden hat. Gefordert wurden eine Entlastung der Arbeit sowie Vermögenssteuern.

Österreich sei in Europa jenes Land mit der geringsten Besteuerung von Vermögen. Das bedeute, dass unser Staat fast zur Gänze durch die Einkommen der Arbeitnehmer und Unternehmer finanziert werde, hieß es bei dem Dialogforum.

Wieser: „Brauchen faire Beiträge der Vermögenden“

Arbeiterkammerpräsident Markus Wieser forderte zur als Gegenfinanzierung für eine Entlastung der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer einmal mehr eine Erbschaftssteuer. Derzeit ist erben steuerfrei. „Unfairer geht es gar nicht“, sagte Wieser, „deshalb brauchen wir eine Entlastung der arbeitenden Menschen, denn sie sind die wahren Leistungsträger im Land. Und wir brauchen vor allem faire Beiträge der Vermögenden und ihrer Erben.“

Auch von den internationalen Konzernen forderte der AK-Präsident einen Beitrag zur Finanzierung des Staates ein. „Große Konzerne flüchten in Steueroasen, während die arbeitenden Menschen, aber auch kleine und mittlere Unternehmen, die volle Steuerlast zu tragen haben. Das ist unfair, und diese Schieflage bei Einkommen und Vermögen können und wollen wir uns auf Dauer nicht leisten."

Wieser und Kern beim Dialogforum

Kromus

Wieser und Kern beim Dialogforum

Kern: Erbschaftssteuer ab einer Million Euro

Bundeskanzler Christian Kern (SPÖ) kleidete die Forderung nach einer Erbschaftssteuer ab einer Million Euro in drastische Zahlen: „Das trifft in Wahrheit rund zwei Prozent der reichsten Familien in Österreich.“ Ein Durchschnittverdiener müsse hingegen acht Mal auf die Welt kommen „und fleißig sparen“, um eine Million Euro zu erben. Kern kritisierte vor allem ÖVP und FPÖ, die beide eine Erbschaftssteuer ablehnen.

Kern sprach sich auch für die Steuerbefreiung von Einkommen bis 1.500 Euro aus, gleichzeitig erteilte er einer zur Diskussion stehenden Senkung der Körperschaftssteuer eine klare Absage.

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