Flüchtlingskrise für Androsch „Herausforderung“

Landesrat Maurice Androsch (SPÖ) wird am Donnerstag nach 1.612 Tagen aus der NÖ Landesregierung ausscheiden. Ihm folgt SPÖ NÖ-Chef Franz Schnabl. „Die Flüchtlingskrise war meine größte Herausforderung“, zieht Androsch Bilanz.

Freilich sei er „sehr gerne“ Landesrat gewesen, gestand Androsch bei einer Pressekonferenz am Mittwoch ein. Aus dem Amt gedrängt fühle er sich aber nicht. Es handle sich um eine „pragmatische Entscheidung“, sagte der scheidende Landesrat. Vergangene Woche wurde bekannt, dass es im Regierungsteam der SPÖ Niederösterreich zu der Personalrochade kommen wird. Der Landesparteivorsitzende Franz Schnabl wechselt an Stelle von Maurice Androsch in die Landesregierung - mehr dazu in Rochade in der SPÖ: Franz Schnabl wird Landesrat (noe.ORF.at; 11.9.2017).

Rückblick auf Flüchtlingskrise und Rettungswesen

Androsch, knapp viereinhalb Jahre in St. Pölten im Amt, war für Gesundheit, Soziales, Kinder- und Jugendhilfe, Tierschutz sowie - seit Ende April 2015 - auch für das Asylwesen zuständig. Von der Intensität sei die Flüchtlingskrise „eine der größten Herausforderungen“ gewesen. Laut Androsch werden in der Grundversorgung des Landes NÖ derzeit 9.803 Asylwerber betreut, unter ihnen 693 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. In Traiskirchen seien aktuell nur mehr 509 Menschen in Bundesbetreuung untergebracht. Ende des Sommer vor zwei Jahren seien es 3.872 gewesen.

Der scheidende Landesrat erinnerte nicht zuletzt daran, dass in Niederösterreich 2015 und 2016 „gemeinsam mit den Gemeinden“ mehr als 10.000 neue Plätze für die Unterbringung und Betreuung von Asylwerbern geschaffen worden seien. In seiner Bilanz nannte Androsch aber auch das Rettungswesen, das „auf sichere Beine gestellt“ worden sei.

Bei der Bedarfsorientierten Mindestsicherung (BMS) seien die „Unterschiede im Zugang sehr deutlich geworden“, blickte Androsch an seinem vorletzten Tag als Landesrat zurück. Hier sei auch „kontroversiell diskutiert“ worden. Insgesamt habe es in der niederösterreichischen Landesregierung jedoch eine gute Kooperation und Gesprächsbasis gegeben.

Androsch wird in Nationalrat wechseln

Androsch wird als Nummer zwei auf der Landesliste seiner Partei nach der Nationalratswahl ins Parlament wechseln. Damit warte eine neue Herausforderung auf ihn, sagte er am Mittwoch. Er habe stets nach vorne geschaut und tue das weiterhin. Demnach sei es eine Chance, verschiedene Ebenen kennenzulernen. Niederösterreich wolle er jedenfalls auch als Angeordneter zum Nationalrat hochhalten.

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