Vösendorf: Hürden im Grenzland zu Wien

Mitten auf der Triesterstraße grenzen zwei Bundesländer aneinander: nach Wien-Liesing folgt stadtauswärts Vösendorf (Bezirk Mödling). Damit gelten unterschiedliche Gesetze. Ein EU-Projekt soll jetzt helfen diese Hürden zu überwinden.

Ob es um Geschwindigkeitsbeschränkungen oder Lärmschutzverordnungen geht: Mitten auf der Triesterstraße gelten mitunter ganz unterschiedliche Bestimmungen. So dürfen im niederösterreichischen Teil der Triesterstraße, kurz vor der Landesgrenze, Autolenker 70 km/h fahren. Wenige Meter später, also in Wien, gilt ein Fünfziger. In beiden Fällen handelt es sich um Ortsgebiet.

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Ein gemeinsames EU-Projekt soll Vorteile für Vösendorf und Wien bringen

Der Grund dafür ist einfach erklärt, sagt der für das Bauwesen in Vösendorf zuständige Gemeinderat Christian Kudym (SPÖ). „Es ist so, dass es in diesem gemeinsamen Raum unterschiedliche Gesetze gibt. Das liegt daran, dass verschiedene Behörden aufgrund der Bundesländerunterschiede zuständig sind“.

EU-Projekt soll Behördenwege vereinfachen

Und genau diese Situation macht die Umsetzung von Projekten in diesem Ballungsraum schwierig. Um Behördenwege in der Zusammenarbeit zu vereinfachen, wurde nun eine Arbeitsgruppe zwischen Vösendorf und Wien-Liesing geschaffen. Die Initiative ist Teil eines EU-Projekts, für das Vösendorf 2016 den Zuschlag bekam. Eines der geplanten Projekte entsteht gerade: Es ist ein Radweg entlang der Vösendorfer Ortsstraße, also an der Ost-West-Achse, an der sich etwa auch der Bahnhof Siebenhirten und der U-Bahnanschluss befinden.

Gemeinsamer Radweg in Umsetzung

„Bisher gab es dort keinen Radweg. Das Projekt haben wir jetzt gemeinsam in Angriff genommen. Mittlerweile haben wir Halbzeit bei den Bauarbeiten, nächstes Jahr soll der Radweg fertig sein“, sagt Kudym.

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Ein anderes Projekt widmet sich der Triesterstraße selbst, die eine Barriere zwischen den östlichen und westlichen Ortsteilen Vösendorfs bildet. Studenten erarbeiteten nun ein Konzept zur Attraktivierung des Areals. So gibt es zum Beispiel den Vorschlag, die Badener Bahn in diesem Bereich erhöht, also auf Stelzen zu führen, um darunter einen Durchgang zu schaffen.

Doris Henninger, noe.ORF.at

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