SPÖ und Grüne fordern Studententickets

Viele Schüler und Lehrlinge nutzen den öffentlichen Verkehr nahezu täglich. Besonders viele kaufen das kostengünstige Top-Jugendticket. Grüne und SPÖ wollen das Angebot auf Studenten ausweiten. Das Land verweist aber an den Bund.

Schüler und Lehrlinge bis 24 Jahre haben derzeit die Wahl: Einerseits gibt es ein Jugend-Ticket um 19,60 Euro pro Jahr. Dafür können sie die Bus- und Zugfahrten zwischen dem Hauptwohnsitz und dem Ausbildungsort nutzen. Andererseits können die Jugendlichen ein Top-Jugendticket für 60 Euro kaufen. Das gilt für alle Verkehrsmittel in der gesamten VOR-Region, also in Niederösterreich, Wien und dem Burgenland, auch in den Ferien.

Grüne und SPÖ wollen das Top-Jugendticket nun auch auf Studierende ausweiten. Denn vor allem jene aus dem Most- oder Waldviertel können die „Öffis“ - trotz Förderungen des Landes - mehr als 1.000 Euro pro Jahr kosten. „Nicht wenige setzen daher einen für sie finanziell logischen Schritt und ziehen nach Wien, um sich Geld zu sparen“, meint Amrita Enzinger, Verkehrssprecherin der Grünen. „Der hohe Zuspruch beim Top-Jugendticket zeigt, dass junge Menschen erhöhten Bedarf an kostengünstiger Mobilität haben“, ergänzt SPÖ-Verkehrssprecher Gerhard Razborcan.

Wilfing: „Österreich-Ticket nötig“

Verkehrslandesrat Karl Wilfing (ÖVP) verweist jedoch an den Bund. Denn bei der geplanten Studentenfreifahrt sei die VOR-Region nicht hilfreich, „weil ja auch viele in Graz, Salzburg oder Linz studieren. Das heißt, ich müsste dann ein Österreich-Ticket anbieten.“ Für die notwendigen Budgetmittel sei das Verkehrsministerium zuständig, sagt Wilfing, denn die Umsetzung würde einen niedrigen, dreistelligen Millionenbetrag kosten, dafür gebe es im Land kein Budget.

Die Grünen geben sich damit nicht zufrieden und fordern zumindest eine Lösung, die Niederösterreich allein umsetzen kann: Ein eigenes Studententicket für öffentliche Verkehrsmittel in Niederösterreich um 75 Euro pro Jahr. Wilfing lehnt den Vorschlag jedoch ab und plädiert stattdessen für eine österreichweite Lösung, wie bei Schülern und Lehrlingen.

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