Diözese bringt Priestern das Thema Islam nahe

Die Diözese St. Pölten will ihre Priester im Umgang mit dem Islam schulen. Laut Diözese ist die Fortbildungsmaßnahme verpflichtend und muss innerhalb der nächsten drei Jahre absolviert werden.

„Das Thema wird immer wichtiger und dringlicher“, erklärte der für die Priester-Weiterbildung zuständige Weihbischof Anton Leichtfried. Im Rahmen der September-Priesterfortbildungswoche im Bildungshaus St. Hippolyt in St. Pölten werde der Versuch gestartet, diese Religion aus verschiedenen Sichtweisen zu betrachten, hielt die Diözese fest.

Angesprochen würden kontroversielle Themen wie etwa die Konversion von Muslimen, aber auch die politische Situation im Nahen Osten und in Nordafrika sowie das Verhältnis von Islam und Christentum anhand der Landeshauptstadt St. Pölten. Leichtfried konstatierte unter den Geistlichen ein großes Bedürfnis nach mehr Wissen über den Islam und dessen Strömungen.

Wissen fördert respektvollen Umgang

Bildungsbedarf bestehe vor allem in den ländlichen Gebieten der Diözese, da hier das Thema „relativ neu“ sei, sagte Leichtfried. Der Islam sei allerdings Realität, „egal ob es uns gefalle oder nicht“. Man müsse sich dem stellen, da die Zeit des „Monopols“ des Christentums oder der Kirche vorbei seien. Der Weihbischof hob hervor, dass ein Mehr an Wissen den respektvollen Umgang unter Christen und Muslimen fördern könne. Wo es Kontakte und Begegnungen gebe, komme Positives in Bewegung.

Bei der Priesterfortbildungswoche werden neben dem Grazer Professor Karl Prenner bis Freitag der Wiener islamische Theologe Michael Abdurrahman Reidegeld, „Die Presse“-Journalist und Orient-Experte Wieland Schneider, Johann Bruckner, Fachmann für Weltreligionen in Niederösterreich, Pater Josef Herget CM oder der Wiener Theologe Jan-Heiner Tück referieren. Neben der theoretischen Auseinandersetzung mit dem Thema soll es auch praktische Übungen geben.

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