Erneute Debatte um Verlängerung der U-Bahn

Immer wieder läuft in Niederösterreich die Debatte um einen Ausbau der Wiener U-Bahn auf das Umland. Zuletzt entfacht wurde sie als Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) im Rahmen des Mobilitätspakets den Ausbau erwähnte.

Purkersdorf (Bezirk St. Pölten) im Westen, Klosterneuburg (Bezirk Tulln) und Korneuburg im Norden, Mödling und Vösendorf (Bezirk Mödling) im Süden, Schwechat und Fischamend (Bezirk Bruck an der Leitha) im Osten - die Stimmen, die eine Verlängerung der U-Bahn fordern, werden immer lauter. Nachdem Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) Anfang des Monats im Zusammenhang mit dem Mobilitätspaket auch den Ausbau der U-Bahn als Fernziel genannt hatte, melden sich nun laufend Gemeinden, die die Verbindung für sich reklamieren wollen.

Die Überlegungen gehen dabei in alle Himmelsrichtungen, so etwa eine U4-Erweiterung in den Westen nach Purkersdorf. Auch eine Verlängerung in die andere Richtung wäre denkbar, dann könnte Klosterneuburg davon profitieren. Vösendorf und Mödling hoffen wiederum auf einen Ausbau der U6. Auch eine Anbindung von Schwechat oder Fischamend über die U3 gehört noch zu den möglichen Varianten, wobei man in Fischamend auch mit einem Ausbau der S7 zufrieden wäre.

Thaliastraße

Wiener Linien / Manfred Helmer

Finanzierung und Pläne noch unklar

Konkrete Pläne gibt es derzeit noch nicht, auch die Finanzierung ist noch unklar. Die Hälfte der Kosten müsste, so wie in Wien, der Bund übernehmen. Die andere Hälfte zahlt Niederösterreich. In Purkersdorf argumentierte Bürgermeister Karl Schlögl (SPÖ), dass man die bestehenden Gleise der Westbahn nutzen könne. Dieser Gedanke fließt auch in die Überlegungen des Landes mit ein.

„Das heißt, wir werden uns ansehen, was es technisch bedeutet und ob es Strecken gibt, wo wir auf schon bestehenden Trassen noch genug Reserven haben, um dort mit der U-Bahn fahren zu können. Auch sehen wir uns an, in welche Himmelsrichtung sich die Einwohnerzahl entwickelt“, sagte Landesrat Karl Wilfing (ÖVP).

Studie über Machbarkeit soll kommen

Hinsichtlich der Strecke von der derzeitigen Endstation in Wien bis zur Landesgrenze zu Niederösterreich geht Wilfing davon aus, das die durch den Ausbau anfallenden Kosten von Wien getragen werden. „Die Wiener wissen, dass wir dieses Thema diskutieren. Wenn wir die U-Bahn verlängern, fahren wir sicherlich viele Meter auf Wiener Gebiet. Daher gehen wir davon aus, dass die Wiener auf ihrem Gebiet diese Investitionen selbst bezahlen müssen“, so Wilfing.

Seitens der Stadt Wien betonte Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Die Grünen Wien), dass das Hauptaugenmerk auf dem Ausbau und der höheren Taktung von bestehenden Schnellbahnverbindungen liege. Noch heuer soll eine Machbarkeitsstudie über den U-Bahn Ausbau in Auftrag gegeben werden.