Bundesheer weiter auf Personalsuche

Das Bundesheer ist weiter auf Personalsuche. Dass am Samstag an der Militärakademie in Wiener Neustadt 72 Leutnante, darunter zwei Frauen ausgemustert wurden, sei wichtig, die Suche nach Personal gehe aber unvermindert weiter.

Beim traditionellen Tag der Leutnante in Wiener Neustadt rührte das Bundesheer kräftig die Werbetrommel. Denn heuer fand erstmals auch eine Präsentation der verschiedenen Waffengattungen und Einheiten direkt am Hauptplatz statt. Dort konnte man sich auch über die Musterung, also dem ersten Schritt zum Dienst beim Bundesheer, informieren.

Zum Tag der Leutnante gehörte natürlich auch die traditionelle Parade über die Grazerstraße bei der Militärakademie, die heuer vom Kommando schnelle Einsätze aus der Kaserne in Mautern (Bezirk Krems) ausgerichtet wurde. Diese Leistungsschau sollte ebenso dazu dienen, junge Männer und Frauen für das Bundesheer zu begeistern.

Bundespräsident beim Tag der Leutnante

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Auch zwei Frauen wurden ausgemustert

Terrorgefahr und Cyberkriminalität nehmen zu

Das wurde auch beim Festakt in der Militärakademie betont. Die Herausforderungen an das Bundesheer seien in den letzten Jahren massiv gestiegen. Es gäbe in den letzten Jahren immer Bedrohungen: Terror, Cyberkriminalität oder auch viele Aufgaben im Katastrophenschutz, alles Herausforderungen, denen man sich vermehrt stellen müsse, dafür brauche das Bundesheer Personal, bis 2020 etwa 10.000 zusätzliche Männer und Frauen.

„Wir benötigen junge Führungskräfte, um diesen Aufgabenstellungen auch künftig Herr zu werden und den Erwartungen, die die Bevölkerung berechtigterweise an das österreichische Bundesheer, aber auch generell für die Leistungen im Bereich der Sicherheit hat, entsprechen zu können“, sagte Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ).

Bundespräsident beim Tag der Leutnante

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Bundespräsident Alexander Van der Bellen (2.v.l.) und Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (3.v.l.) beim Tag der Leutnante

Van der Bellen: „Heeresbudget nicht kürzen“

Erstmals sprach Bundespräsident Alexander Van der Bellen als Oberbefehlshaber des Bundesheeres beim Tag der Leutnante in Wiener Neustadt. Er wies auf die enorme Bedeutung des Bundesheeres hin: „Daher darf das in den letzten 20 Jahren schon stark geschwächte Verteidigungsbudget nicht weiter unter Druck geraten. Das würde nicht nur die Aufgabenerfüllung, sondern insbesondere das Leben der Soldatinnen und Soldaten in ihren Einsätzen gefährden“, sagte der Bundespräsident.

Um die Verbundenheit zum heuer ausgemusterten Jahrgang Löwenstein auszudrücken, wurde dem Jahrgangsersten vom Bundespräsidenten ein Ehrensäbel überreicht. Deutlich wurde auch ausgeprochen, dass man sich schon im nächsten Jahr erwarte, noch mehr Leutnante als heuer ausmustern zu können.

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