Grüne: Kein Donauwasser für Weinviertler Felder

Die zunehmende Trockenheit bringe Probleme für den Gemüseanbau: Den Vorschlag der Landwirte, Donauwasser zur Bewässerung ins Weinviertel zu bringen, wählten die Grünen allerdings zum „Schildbürgerstreich des Monats“.

Die Grünen Niederösterreich kürten in Orth an der Donau (Bezirk Gänserndorf) die Idee der Landwirtschaftskammer, die Donau zur Bewässerung des Weinviertels anzuzapfen, zum „Schildbürgerstreich des Monats“. Der Klimawandel bringe Trockenheit in die Region und damit Probleme beim Anbau von Erbsen, Sojabohnen, Kukuruz, Karotten, Erdäpfel und Zuckerrüben. Donauwasser werde aber den Klimawandel im Weinviertel nicht stoppen, sagte Landessprecherin Helga Krismer laut einer Aussendung der Grünen.

Die Landwirtschaft müsse sich der Natur anpassen und nicht umgekehrt. „Einige Landwirte haben bereits die Zeichen der Zeit erkannt und zum Beispiel im großen Stil auf Haselnüsse umgesattelt“, erklärte Grünen-Landtagsabgeordnete Amrita Enzinger. Dazu komme, dass gerade dann Wasser aus der Donau entnommen werde, wenn die Donau Niedrigwasser führe. Die Auswirkungen auf Flora und Fauna, die Donau selbst und den Nationalpark seien noch nicht beschrieben, so Enzinger.

Die Grüne Landessprecherin vor Donau mit Plakat

Grüne/ Roland Weber

Landessprecherin Helga Krismer (M.), Landtagsabgeordnete Amrita Enzinger (r.) und Ulli Emsenhuber von den Grünen Orth an der Donau (l.)

Grüne fürchten immense Kosten der Pipeline

„Pikant“ sei das Projekt auch deswegen, weil viele Weinviertler keine Trinkwasserleitung in ihrer Gemeinde und in ihrem Haushalt hätten, während für die „Bauern-Lobby“ mit „immensen Kosten“ Pipelines gebaut werden müssten. Sie wollen das Projekt mit einem Antrag auf die Tagesordnung der nächsten Landtagssitzung bringen. „Der Niederösterreichische Landtag muss sich ganz klar gegen das Projekt aussprechen, bevor es massenhaft Steuergeld verschlingt“, hieß es am Samstag.

Landwirtschaftskammerpräsident Hermann Schultes hatte Anfang August vorgeschlagen, der Donau Wasser zu entnehmen, um damit Obst- und Gemüseplantagen im Umkreis von rund 50 Kilometern des Stroms zu bewässern. Das Land Niederösterreich kündigte eine Machbarkeitsstudie an, die Aufschluss über mögliche Entnahmestellen und Konfliktfelder sowie Investitionskosten geben soll - mehr dazu in Landwirte wollen Donau anzapfen (noe.ORF.at; 1.8.2017).

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