Silberstein: Schnabl bestätigt Zusammenarbeit

Der SPÖ-Niederösterreich-Chef Franz Schnabl bestätigt eine frühere Zusammenarbeit der Landespartei mit dem umstrittenen Berater Tal Silberstein. In der Dirty-Campaigning-Affäre kritisiert er mangelnde Disziplin im SPÖ-Team.

Es sei unglaublich, was da passiert sei, sagt Franz Schnabl, Vorsitzender der niederösterreichischen SPÖ. Bundesparteichef Kern sowie die gesamte SPÖ hätten sich allerdings bereits von den Inhalten der Internetseiten distanziert, denn „die sind uns nicht nur aus politischer Überzeugung, sondern auch menschlich zutiefst zuwider“, so Schnabl.

Die am Sonntag von Bundesparteichef Christian Kern eingesetzte Taskforce begrüßte Schnabl gegenüber noe.ORF.at. Er erhoffe sich dadurch rasche Aufklärung. Die SPÖ habe jedenfalls nichts beauftragt oder bezahlt, so Schnabl.

Schnabl fordert „Disziplin innerhalb des Teams“

Dass selbst der oberste Wahlkampfmanager nicht wisse, was nach der Trennung der SPÖ von Berater Tal Silberstein passierte, sei aber „insofern bedenklich, als innerhalb des Teams Disziplin herrschen muss und klare Auftragsverteilungen gegeben sein müssen. Disziplin und Konsequenz in dem Sinne, wenn man eine Geschäftsbeziehung beendet, dann haben sich alle daran zu halten.“

Am Samstag hatte SPÖ-Bundesgeschäftsführer Georg Niedermühlbichler als Folge der Causa Silberstein seinen Rücktritt bekannt gegeben. In einer Erklärung am Sonntag hatte Bundeskanzler und SPÖ-Chef Kern neben der Einsetzung der Taskforce versichert, nichts von Aktivitäten gewusst zu haben - mehr dazu in Für Kern noch viele Fragen offen (news.ORF.at; 1.10.2017).

„Keine Geschäftsbeziehung zu Silberstein“

Mit seinem Rücktritt habe Niedermühlbichler in der Causa die Verantwortung übernommen, erklärte Schnabl gegenüber noe.ORF.at. Er bestätigte gleichzeitig Berichte, wonach die Landespartei in der Vergangenheit mit Silberstein zusammengearbeitet habe.

„Meines Wissens hat er für den Wahlkampf von Heidemaria Onodi die strategische Beratung gemacht - ich glaube das war 2003 oder 2008.“ Für den laufenden Nationalratswahlkampf habe es im Mai oder Juni zwei Besprechungen mit dem Strategieteam des Wahlkampfes der Bundespartei gegeben. Seit seinem Amtsantritt habe die SPÖ Niederösterreich jedenfalls keine Geschäftsbeziehung zu Silberstein, so Schnabl.

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