Psychische Erkrankungen nehmen zu

Knapp 2.500 Menschen mit psychischen Erkrankungen hat der Psychosoziale Dienst der Caritas St. Pölten im ersten Halbjahr 2017 betreut. Die Zahl der Betroffenen steigt. Jeder zehnte Niederösterreicher hat eine psychische Erkrankung.

Vom Pensionisten bis zum Jugendlichen: Jeder Mensch, unabhängig vom Lebensalter, kann von einer psychischen Erkrankung betroffen sein. Die Gründe dafür reichen von Arbeitsdruck und Stress bis hin zu ständiger Erreichbarkeit und den sozialen Medien. Dem Niederösterreichischen Gesundheitsbericht 2016 zufolge leiden zehn Prozent aller Niederösterreicher an einer psychischen Erkrankung.

Schwarz: „Oft nicht als Erkrankung anerkannt“

Trotzdem ist diese Krankheit in der Gesellschaft immer noch ein Tabuthema. Anlässlich des Welttages für psychische Gesundheit am 10. Oktober will sich das Land Niederösterreich für mehr Akzeptanz für diese Krankheit in der Gesellschaft einsetzen. „Die psychische Erkrankung ist zum einen viel schwerer zu sehen, sie ist schwerer zu diagnostizieren, sie ist schwerer zu behandeln, und - für die Betroffenen ganz schlimm - sie wird oft nicht als richtige Erkrankung von anderen angenommen“, so Soziallandesrätin Barbara Schwarz (ÖVP).

Der Psychosoziale Dienst der Caritas St. Pölten wurde 1972 gegründet. Die Einrichtung hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen mit meist schweren psychischen Erkrankungen Beratung, Begleitung, Unterstützung und Behandlung zu bieten. Heute arbeiten 327 hauptberufliche Mitarbeiter im Bereich Wohnen und Arbeiten für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Jährlich werden rund 3.000 Patienten betreut.

Neue mobile Wohnassistenz

Neben dem Psychosozialen Dienst bietet die Caritas St. Pölten verschiedenste Angebote für Menschen mit psychischen Erkrankungen an. Die Spannbreite reicht von Tageswerkstätten über Suchtberatung bis hin zum Club Aktiv, der zu gemeinsamen Aktivitäten einlädt.

Neu ist seit Anfang dieses Jahres die mobile Wohnassistenz für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Dabei kommen geschulte Pflegekräfte stundenweise zu den Patienten nach Hause, um sie m Alltag zu unterstützen. „So können Menschen mit psychischen Erkrankungen in ihrer gewohnten Umgebung bleiben und sind trotzdem nicht alleine“, so Hannes Ziselsberger, der Direktor der Caritas Sankt Pölten. Derzeit beanspruchen 90 Menschen dieses Angebot.

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