Streit um gleiche Rechte für Arbeiter

Die Wirtschaftskammer kritisiert die rechtliche Gleichstellung von Arbeitern und Angestellten. Es werden finanzielle Nachteile für Unternehmen befürchtet. Die Arbeiterkammer spricht hingegen von einer fairen Regelung.

Durch die Angleichung der Rechte von Arbeitern und Angestellten sollen Unterschiede - etwa bei den Kündigungsfristen und der Entgeltfortzahlung - beseitigt werden. „Dieser Nationalratsbeschluss ist allerdings ein Schnellschuss, der sowohl den Arbeitsmarkt als auch den Wirtschaftsstandort gefährdet“, sagte Sonja Zwazl, die Präsidentin der Wirtschaftskammer Niederösterreich. Dieser Kritik schloss sich auch der ÖVP-Wirtschaftsbund Niederösterreich an.

Zwazl: „Verhandlungen mit Sozialpartner notwendig“

Der Beschluss heble mehr als 300 Kollektivverträge für Arbeiter etwa im Tourismus, Handel, Verkehr oder Gewerbe aus. „Es ist kein Vorteil für unsere Betriebe und in den einzelnen Branchen. Man muss sich überlegen, wie das jetzt genau aussieht. Ich rechne fest damit, dass wir jetzt in Gespräche und Verhandlungen mit den Sozialpartnern eintreten“, sagte Zwazl.

Wieser: „Ich verstehe die Aufregung nicht“

Markus Wieser, der Präsident der Arbeiterkammer Niederösterreich, betonte hingegen, dass es lange Übergangsfristen gebe, bei den Kündigungsfristen sogar bis 2021. „Ich verstehe die Aufregung der Arbeitgeber nicht, denn da sind noch vier Jahre Zeit, beziehungsweise es gibt ja auch in den nächsten vier Jahren noch Kollektivvertragsverhandlungen“, so Wieser. Bei den Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall werden die Änderungen mit Juli nächsten Jahres in Kraft treten.

Links: