Deutschkurse für Asylwerber ungewiss

Die Finanzierung der Deutschkurse für Asylwerber ist derzeit ungesichert. Die Verträge zwischen Bund und Ländern laufen Ende 2017 aus. Klarheit soll ein Treffen der Landesflüchtlingsreferenten am Freitag bringen.

Gestartet wurden die Deutschkurse auf Länderebene im Jahr 2016, zum Höhepunkt der Flüchtlingsbewegung. Ziel war die rasche Integration und das Fitmachen für den Arbeitsmarkt jener Asylwerber, die aller Voraussicht nach in Österreich bleiben würden. Nun bangen sowohl die Coaches als auch viele betreute Asylwerber um die Weiterführung, sagt die Grünen-Klubobfrau Helga Krismer, da es bisher noch keine Signale gäbe, wie das Programm weiterlaufen könnte.

Die Laufzeit des Deutschförderprogrammes wurde bis Jahresende 2017 fixiert. Bezahlt wurden sie vom Bund, organisiert von den Ländern. 60 Prozent der Kosten trug bisher der Bund, 40 Prozent das jeweilige Land. Aus dem Büro des für Asylfragen zuständigen Landesrates Franz Schnabl (SPÖ) heißt es, dass man hofft, dass ab 2018 alles so übernommen werde, wie bisher, da sich das Paket bewährt habe. Die am kommenden Freitag stattfindende Tagung der Landesflüchtlingsreferenten in Hall in Tirol soll erste Klarheit bringen.

Spracherwerb wichtig für rasche Integration

„Das Bundesland Niederösterreich ist jedenfalls sehr bemüht, dass die angesprochenen Deutschkurse für Asylwerber mit sehr hoher Bleibewahrscheinlichkeit auch 2018 vorgenommen werden. Denn, wie bereits in der Vergangenheit, wird auch in den kommenden Monaten darauf zu achten sein, massive Integrationsanstrengungen zu unternehmen, um sowohl ein vernünftiges, konfliktfreies Miteinander der verschiedenen Kulturen zu gewährleisten, als auch durch den Spracherwerb für eine reibungslose Arbeitsmarktintegration zu sorgen“, sagt Schnabl.

Die Integration als „Initiative vom ersten Tag an“ als auch die Heranführung an den Arbeitsmarkt, sei laut Schnabl sehr erfolgversprechend. 30 Lehrer sind bei den beiden verantwortlichen Vereinen unter Vertrag. Ein Kurs dauert zehn Wochen. Derzeit nehmen 700 Asylwerber daran teil. Je früher ein Asylwerber einen Sprachkurs belegen kann, umso früher startet dessen persönliche Integration. Experten sprechen davon, dass das Erlernen der Sprache des Asyllandes umso schwerer fällt, je später damit begonnen werden könne.