Fährunfall: Kapitän droht gerichtliches Nachspiel

Nach der Kollision eines Güterschiffs mit der Rollfähre Klosterneuburg-Korneuburg am Dienstag auf der Donau laufen Ermittlungen. Dem Fährkapitän drohen verwaltungsrechtliche und strafrechtliche Konsequenzen.

Eine Person, die sich zum Zeitpunkt des Unfalls mit ihrem Privatauto auf der Rollfähre befand, wurde leicht verletzt. Für den Kapitän könnte das ein gerichtliches Nachspiel haben. Laut Schifffahrtsaufsicht ermittelt die Exekutive in dieser strafrechtlichen Sache. Die verwaltungsrechtlichen Konsequenzen könnten bis hin zum Entzug des Schiffsführerpatentes gehen, sagt Helmut Chudik, stellvertretender Leiter der Schifffahrtsaufsicht Wien, gegenüber noe.ORF.at. Allerdings passiere das nur nach wiederholten und sehr schweren Verfehlungen.

Fähre früher als geplant in Winterpause

Die Donau Rollfähre Korneuburg-Klosterneuburg GesmbH schickte den Fährbetrieb bereits jetzt - zwei Wochen früher als geplant - in die Winterpause. Der Betrieb ist damit bis März 2018 eingestellt. Zum finanziellen Schaden für das Unternehmen sagte Eigentümer Johannes Klohs am Mittwoch, dass man gerade dabei wäre, Kostenvoranschläge einzuholen. Es sei aber in jedem Fall ein herber Verlust, da keine Versicherung diesen Schaden abdecke.

Rollfähre Sperre

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Die Fähre ist ab sofort bis März 2018 in Winterpause

Ein slowakisches Motorgüterschiff, das Richtung Wien unterwegs war, war Dienstagfrüh im dichten Nebel in der Mitte der Donau mit der Rollfähre zusammengestoßen. Nun werde geprüft, ob die Besatzung Fehler gemacht habe bzw. ob die Ausstattung vorschriftsmäßig gewesen sei, hieß es von der Exekutive. Der See- und Stromdienst der Wiener Exekutive ermittelt gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Korneuburg, sagte Polizeisprecher Patrick Maierhofer.

Auch die Schifffahrtsaufsicht Wien prüft, ob es Verwaltungsübertretungen gab. „Es werden noch Daten und Fakten gesammelt“, sagte Helmut Chudik von der Schifffahrtsaufsicht. Auch Zeugenaussagen sollen bei der Klärung helfen. Beide Schiffsführer seien nicht alkoholisiert gewesen, hielt Chudik fest.

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