Turbine im Kraftwerk Altenwörth gewartet

In Altenwörth (Bezirk Tulln) befindet sich das leistungsstärkste Kraftwerk an der Donau. Jährlich wird hier Strom für 560.000 Haushalte erzeugt. Momentan sind nur acht der neun Turbinen in Betrieb, Turbine Nummer drei wird gewartet.

Die Turbine steht still. Normalerweise dreht sie sich mit 103,4 Umdrehungen in der Minute, doch seit Mitte September ist sie außer Betrieb. Der Wasserzu- und -ablauf wurden gedämmt und die restliche Nässe aus dem Tunnel abgepumpt. Um die Turbine wurde ein Metallgerüst aufgebaut. Dort, wo jetzt Arbeiter und Techniker stehen, fließen sonst 300.000 Liter Wasser in der Sekunde. Jedes Jahr wird eine der neun Turbinen in Altenwörth gewartet. In diesem Jahr ist Turbine Nummer drei an der Reihe.

Wartungsarbeiten bei Turbine Nr. drei

Bis Anfang November sollten die Wartungsarbeiten erledigt sein und alle neun Turbinen wieder einwandfrei funktionieren.

Sechs Meter hoch und 7.000 Tonnen schwer

14 Verbund-Mitarbeiter sind derzeit an der sechs Meter hohen und 7.000 Tonnen schweren Turbine beschäftigt – und zwar 25 Meter unter dem Wasserstand der Donau. Zehn Wochen dauern die Revisionsarbeiten. Die elektrische Anlage sowie der Drehstromgenerator werden kontrolliert, und die äußeren, beweglichen Teile werden mit Korrosionsschutz überzogen, um Rostschäden zu vermeiden.

„Wir orientieren uns an der Wasserführung der Donau. Im Sommer führt die Donau wegen Hochwasser und Überschwemmungen oft zu viel Wasser, im Winter zu wenig. Deswegen beginnen wir mit unseren Arbeiten immer im Herbst“, sagt der Betriebsmeister des Kraftwerks Altenwörth, Christian Böswarth. Die Stromerzeugung laufe trotz Wartungsarbeiten ganz normal weiter, meint der Werksgruppenleiter Untere Donau, Heinz-Peter Allmer. „Die Wasserführung wird von den anderen acht Turbinen im Kraftwerk übernommen und abgeführt. Dadurch entstehen keine Verluste und wir produzieren genauso viel Strom wie sonst auch.“

Donaukraftwerk Altenwörth Revision

Verbund

Leistungsstärkste Kraftwerk an der Donau

Gebaut wurde das Kraftwerk Altenwörth zwischen 1973 und 1976. Die neun Maschinensätze bestehen jeweils aus einer Kaplan-Turbine und einem Drehstromgenerator. Mit einer Leistung von 328.000 Kilowatt ist es das leistungsstärkste Donaukraftwerk und erzeugt rund ein Sechstel des an der österreichischen Donau gewonnenen Stroms aus Wasserkraft. Das entspricht in etwa 80 Prozent des Stromverbrauchs aller niederösterreichischen Haushalte.

Caroline Ferstl, noe.ORF.at

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