Letzte Air-Berlin-Jets heben in Schwechat ab

Die insolvente Fluggesellschaft Air Berlin stellt am Freitag ihren Betrieb ein. Von Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) starten im Laufe des Tages noch sieben rot-weiße Flugzeuge. Tausende Mitarbeiter stehen vor einer ungewissen Zukunft.

Um 6.20 und 8.20 Uhr hoben die ersten Flüge nach Berlin ab. Um 21.10 Uhr verlässt schließlich die letzte Maschine der insolventen Fluggesellschaft den Flughafen in Schwechat, um 20.30 Uhr landet das letzte Flugzeug aus Berlin in Wien.

Das allerletzte Flugzeug von Air Berlin hebt Freitagabend in München ab. Die Maschine ist seit Wochen ausgebucht, den letzten Flug mit der Air Berlin wollten sich offenbar viele nicht entgehen lassen. Um 21.35 Uhr hebt die Maschine in München ab und landet um 22.45 Uhr in Berlin.

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Lufthansa übernimmt große Teile

Freitagabend endet dann eine fast 40-jährige Geschichte. Zukünftig übernimmt die deutsche AUA-Muttergesellschaft Lufthansa große Teile der Air Berlin, darunter auch die österreichische Air-Berlin-Tochter Niki samt Belegschaft. In Summe werden rund 3.000 Mitarbeiter im Lufthansa-Konzern unterkommen und Arbeit finden, vor allem bei der Billigtochter Eurowings. Gut die Hälfte davon muss sich aber neu bewerben - was Gehaltseinbußen bedeuten könnte. Für mehr als 5.000 weitere Air-Berlin-Mitarbeiter gibt es noch keine Perspektive.

An wen die restlichen Air-Berlin-Anteile gehen, war Freitagfrüh noch offen. „Air Berlin verhandelt derzeit mit zwei Bietern, mit easyJet und Condor“, hieß es am Dienstag von einem Insider. „Das Rennen ist völlig offen.“ Vom britischen Billigflieger und der Thomas Cook-Tochter Condor gab es dazu bisher keine Stellungnahme. Bis Freitagabend müssen aber alle Verkaufsverhandlungen abgeschlossen sein, weil Air Berlin dann den Flugbetrieb in eigener Regie einstellt.

Der Niki-Mutterkonzern Air Berlin - die nach Lufthansa bisher zweitgrößte deutsche Fluglinie - hatte Mitte August Insolvenz angemeldet. Der Flugbetrieb war seitdem nur durch einen Kredit des deutschen Staats über 150 Millionen Euro gesichert.

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