Rumänien: Wichtiger Markt für heimische Firmen

„ecoplus International“, eine Tochter der Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich, unterstützt seit zehn Jahren niederösterreichische Unternehmen in Rumänien. Seitdem intensivierten sich die Wirtschaftsbeziehungen.

Der „Piata Victoriei“, zu Deutsch „Siegesplatz“, liegt im Stadtzentrum der westrumänischen Stadt Temeswar. Hier begann im Jahr 1989 die rumänische Revolution, heute ist der Platz die beliebteste Flaniermeile der Stadt. Zahlreiche Einkaufsmöglichkeiten, die Oper und die Kathedrale befinden sich am Siegesplatz. Im Zuge eines Besuchs in Rumänien machte eine Delegation aus Niederösterreich hier Halt, denn auf dem Platz findet man auch ein Stück Niederösterreich - in der Bäckerei „Prospera“.

10 Jahre Ecoplus in Rumänien Temeswar

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Der Siegesplatz in Temeswar

Betritt man die kleine Bäckerei strömt einem zuerst süßer Geruch in die Nase, danach fällt auf: Gleich auf der Theke gegenüber des Eingangs stehen Flaschen mit aufgedruckten Österreich-Flaggen und deutschen Etiketten: Balsamico-Essig der Familie Mayer aus Gemeinlebarn (Bezirk St. Pölten), Schäfer-Bio-Fruchtsäfte aus Tattendorf (Bezirk Baden) oder Kürbiskernöl vom Mostviertler Kürbishof Metz.

450 Millionen Euro Export nach Rumänien

„Die Produkte aus Niederösterreich werden sehr gut angenommen. Wir freuen uns sehr, dass die Verkäufe ständig wachsen“, sagte die Inhaberin der Bäckerei, Adina Bugescu, „wir bestellen die Produkte jetzt immer öfter.“ Das ist auch der allgemeine Trend. 2016 sind Waren um etwa 450 Millionen Euro von Niederösterreich nach Rumänien exportiert worden. Damit liegt das Land auf Platz zwölf der wichtigsten Exportdestinationen Niederösterreichs.

10 Jahre Ecoplus in Rumänien Temeswar

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In der Bäckerei „Prospero“ werden Produkte aus Niederösterreich verwendet und verkauft

Seit dem EU-Beitritt Rumäniens 2007 siedelten sich verstärkt niederösterreichische Unternehmen in Rumänien an. Derzeit sind 450 niederösterreichische Firmen in Rumänien registriert, darunter das Klosterneuburger Unternehmen „Biogest“. Es plant und errichtet Biogasanlagen auf der ganzen Welt. „Rumänien ist für uns ein Brückenkopf für die ganze Region. Es ist für uns wichtig in ganz Süd-Ost-Europa vertreten zu sein, um von dort dann die weiteren Märkte zu entwickeln“, erklärte Geschäftsführer Christian Riel.

„ecoplus“ unterstützte „in allen Belangen“

Die Bäckerei „Prospera“ und die Firma „Biogest“ haben neben dem Standort in Temeswar noch eines gemeinsam: Beide wurden von „ecoplus International“ unterstützt. Die Wirtschaftsagentur half der Bäckerei-Inhaberin dabei mit niederösterreichischen Unternehmen Geschäftsbeziehungen aufzubauen und damit den niederösterreichischen Firmen zu Exporten.

Biogest-Geschäftsführer Riel sagte: „Ecoplus International war besonders wichtig, denn wir waren damals hauptsächlich in Tschechien tätig und haben eigentlich überhaupt keine Kontakte zu Rumänien gehabt. Es war unglaublich hilfreich die Unterstützung zu bekommen, zu Behörden, zu Firmengründungen, Partner finden, in steuerlichen Fragen. Also in allen Belangen war das wirklich eine sehr gute Zusammenarbeit.“

10 Jahre Ecoplus in Rumänien Temeswar

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„ecoplus International“ hat „Biogest“ bei der Gründung des Standortes in Rumänien unterstützt

Das Jubiläum von „ecoplus International“ in Rumänien wurde im Nationaltheater in Temeswar gefeiert. „Wenn man davon ausgeht, dass in diesen zehn Jahren rund 360 Unternehmen beraten und begleitet worden sind und daraus hundert Erfolgsgeschichten entstanden sind, dann sieht man schon wie gut diese Verstärkung der ecoplus, hier am rumänischen Markt, ist“, sagte Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP).

10 Jahre Ecoplus in Rumänien Temeswar

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Im Nationaltheater in Temeswar wurde das Jubiläum vom „ecoplus International“-Standort in Rumänien gefeiert

Die Errichtung des „ecoplus“-Standortes in Rumänien war damals eine Folge der EU-Erweiterung, sagte „ecoplus“-Geschäftsführer Helmut Miernicki. „Die Philosophie dahinter war, dass dieses Wachstum, diese Chancen, die hier entstehen, sich in Niederösterreich niederschlagen sollen. Und das hat sich auch bestätigt“, so Miernicki.

„Beziehungen zu Rumänien weiter intensivieren“

Künftig sollen die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Rumänien und Niederösterreich weiter intensiviert werden, betonte die Wirtschaftslandesrätin. „Wir sehen, dass Rumänien ein starkes Wirtschaftswachstum hat, genauso wie Niederösterreich. Wir liegen über dem Österreich-Schnitt. Das heißt, es ist für beide Regionen wichtig, diese Beziehungen weiter zu intensivieren“, so Bohuslav.

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