Sturm: Gewaltiger Schaden am Stromnetz

50.000 Menschen hatten wegen des starken Sturms am Sonntag keinen Strom. Auch am Montag waren noch einige Haushalte davon betroffen. Der Schaden am Stromnetz wird auf ein bis zwei Millionen Euro geschätzt.

250 Störungsmonteure der EVN waren am Sonntag zu Spitzenzeiten im Einsatz, um die Schäden an den Leitungen zu reparieren. Auch am Montag waren die Mitarbeiter noch unterwegs, um die zahlreichen Rest-Schäden zu beheben. Zudem wurden etliche Notstromaggregate aufgestellt, die erst in den kommenden Tagen wieder abgebaut werden können, wenn alle Leitungen repariert sind.

Reparaturen an Stromleitungen dauern Wochen

Einen Tag nach dem gewaltigen Sturm waren noch 20 Haushalte in alpinen Lagen ohne Strom. „Weil wir nicht in den Wald hineinkönnen, da immer noch Bäume umfallen. Dort haben wir Notstromaggregate hingeführt, zum Beispiel nach Puchberg“, sagte EVN-Sprecher Stefan Zach gegenüber noe.ORF.at. „Die Behebung aller Schäden wird Wochen dauern. Einige der beschädigten Leitungen werden wir erst im Frühjahr ersetzen können, wenn wir gut dazukommen und die Temperaturen passen“, so Zach.

Sturm Update Aufräumarbeiten

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Zahlreiche Bäume stürzten in Stromleitungen

Besonders betroffen waren die Bezirke Amstetten, Baden, Krems, Melk, Mödling, Lilienfeld und Neunkirchen. Mehr als 5.000 Mitglieder von 250 Feuerwehren rückten zu 1.500 Einsätzen aus. Noch nie waren in Niederösterreich mehr als 200 Feuerwehren gleichzeitig im Einsatz. „Die Feuerwehren waren flächendeckend in allen 20 Bezirken zwölf Stunden lang rund um die Uhr im Einsatz. Das hat es in der Dichte in Niederösterreich noch nicht gegeben“, sagte Feuerwehrsprecher Franz Resperger.

Gastwirt: „Ist innerhalb von Sekunden passiert“

Am Montag dauerten die umfangreichen Aufräumarbeiten an. In Nasswald (Bezirk Neunkirchen) wurde durch den starken Sturm ein Flachdach auf ein Gasthaus geschleudert. „Die ganze Sache ist innerhalb von Sekunden passiert. Mein Sohn hat noch Gästen das Essen serviert und plötzlich hingen Dachrinnen hinunter und das Dach vom Saal hat es über das Haupthaus darüber gelegt“, schilderte Gastwirt Stefan Hajszan.

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In Nasswald wurde ein Dach auf ein Gasthaus geschleudert

Pfarrer Andreas Lisson zeigte sich am Montag schockiert und dankbar über den glimpflichen Ausgang: „Gott sei Dank wurden keine Menschen verletzt. Wenn man sich das anschaut, hätte es Tote geben können. Wir sind sehr froh, dass wir verschont geblieben sind.“ Das Gasthaus in Nasswald blieb am Montag vorerst geschlossen.

Die Situation nach dem Sturm

ORF-Reporter Gernot Rohrhofer berichtet aus Neunkirchen über Situation nach dem Sturm und die Schäden, die dieser hinterlassen hat

Felsbrocken durchschlug Fassade

Wegen umgestürzter Bäume waren am Montag auch noch einige Landstraßen im Wald- und Mostviertel gesperrt. Am Semmering wurden durch heftige Böen in der Nacht auf Montag Bäume entwurzelt, wodurch sich auch Felsbrocken lösten. Ein großer Stein durchschlug die Fassade eines Hauses. „Es war ein furchtbarer Knall. Ohrenbetäubend, wie, wenn eine Bombe einschlagen würde. Ich habe geglaubt, es ist der Krieg ausgebrochen“, erzählte Bewohnerin Miriam Schmidtleitner, „ich war Gott sei Dank im oberen Stockwerk und im unteren Stockwerk ist das eben passiert.“

Sturm Update Aufräumarbeiten

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Ein Felsbrocken knallte durch den Sturm gegen dieses Haus

Schadenskommissionen im Einsatz

„Es ist jetzt so, dass die Schadenskommissionen von den Gemeinden zusammengestellt werden, da es für nicht versicherbare Schäden eine Entschädigung aus dem Katastrophenfonds von 20 Prozent geben kann“, so der für Katastrophenschutz zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP). In Härtefällen kann es auch mehr Geld geben. 60 Prozent der Kosten übernimmt der Bund, 40 Prozent das Land. „Wir haben jetzt nur punktuelle Meldungen. Das wird sich dann nach Abschluss der Schadenskommissionen zeigen, wie hoch der tatsächliche Schaden ist“, so Pernkopf.

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