Keine Hauskontrollen mehr bei Krankenständen

Die stichprobenartigen Hauskontrollen bei Krankenständen werden in Niederösterreich weitgehend abgeschafft. Überprüft wird laut Krankenkasse nur noch in konkreten Verdachtsfällen. Ansonsten läuft das System komplett elektronisch.

Je nach Erkrankung gibt es laut Niederösterreichischer Gebietskrankenkasse (NÖGKK) eine durchschnittliche Krankenstandsdauer, die sich anhand langjähriger Erfahrungen berechnet. Bei einer Grippe gilt etwa ein Krankenstand von zwei Wochen als üblich. Innerhalb dieses Zeitraums werden die Betroffenen deshalb auch nicht kontrolliert. Diese dafür notwendigen Parameter würden laufend aktualisiert.

Dauert ein Krankenstand länger als erwartet, wird der oder die Betroffene automatisch über ein Computersystem zum Kontrollarzt vorgeladen. Dieser überprüft dann, ob der Krankenstand noch gerechtfertigt ist oder nicht. Dieser Termin ist grundsätzlich verpflichtend einzuhalten.

300.000 Vorladungen zum Kontrollarzt

Sollten Betroffene den Termin nicht wahrnehmen können - weil man etwa mit 39 Grad Fieber im Bett liegt - muss der Arzt zumindest kontaktiert werden. Andernfalls würde man laut NÖGKK automatisch wieder gesundgeschrieben. Im Vorjahr gab es in Niederösterreich knapp 300.000 Vorladungen zum Kontrollarzt.

Durch die Umstellung des Systems würden laut NÖGKK jedenfalls keine Mitarbeiter abgebaut. Vielmehr würden die ehemaligen Kontrolleure in anderen Bereichen eingesetzt. Die Dauer der Krankenstände war zuletzt rückläufig. Jeder Betroffene war im Vorjahr etwas mehr als 13,5 Tage lang krankgeschrieben.

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