Trauerredner immer häufiger gebucht

Bei vielen Hinterbliebenen besteht der Wunsch, den Abschied bei einer Beerdigung so persönlich wie möglich zu gestalten - auch ohne Religionsbekenntnis. Trauerredner werden deshalb immer häufiger gebucht.

Die Rednerinnen und Redner werden oft direkt über die Bestattungsunternehmen vermittelt, wenn die Angehörigen den Wunsch nach einer besonderen Trauerfeier äußern. Vor allem Menschen, die keiner Religion angehören, müssen dadurch nicht auf eine individuelle Abschiedszeremonie verzichten. Es werden aber auch immer häufiger Feiern abgehalten, bei denen ein Geistlicher und ein professioneller Redner oder eine Rednerin Seite an Seite stehen, um den Abschied so persönlich wie möglich zu gestalten.

„Professionelle Stütze für die Angehörigen“

Diana Albu-Lisson, Trauerrednerin aus Gloggnitz (Bezirk Neunkirchen), ist meist bei mehreren Beerdigungen pro Woche gebucht, manchmal sind es sogar bis zu drei pro Tag. Sie fühle mit den Hinterbliebenen mit, sagt sie im Gespräch mit noe.ORF.at, aber sie leide nicht mit: „Die Angehörigen brauchen in diesem Moment eine professionelle Stütze.“

Trauerrednerin Diana Albu-Lisson

Privat

Diana Albu-Lisson wird regelmäßig als Trauerrednerin gebucht

Für das Gespräch mit den Trauernden nimmt sie sich viel Zeit. Für ihre Arbeit braucht die 41-Jährige Einfühlungsvermögen. „Wenn wir darüber sprechen, wie die Trauerfeier ablaufen soll, und wenn wir auf die schönen Momente des Verstorbenen zurückblicken, so hat das oft eine tröstende Wirkung“, erzählt Diana Albu-Lisson. Einen Zettel, auf dem eine Rede steht, gibt es bei ihr nicht. Die 41-Jährige bereitet sich nur Stichwörter vor. Gedichte und Gebete werden individuell auf das Leben des Verstorbenen abgestimmt.

„Viel Dankbarkeit von den Hinterbliebenen“

Den Beruf der freien Rednerin übt Albu-Lisson nun seit fünf Jahren aus. Davor arbeitete sie als Historikerin. Nach der Geburt ihres Sohnes wollte sie sich beruflich verändern. „Nach langer Überlegung habe ich die Idee geboren, die Mitmenschen mit meinen Reden zu erfreuen“, sagt Diana Albu-Lisson. Nun fährt zu Begräbnissen bis in die Steiermark, in das Burgenland oder nach Wien. Auch wenn der Tod in ihrem Leben eine große Rolle spielt, übt sie ihren Beruf gerne aus. „Ich bin oft überwältigt, wie viel Dankbarkeit mir die Hinterbliebenen entgegenbringen.“

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