Marchegg: WWF freut sich über Fohlennachwuchs

Der WWF freut sich über den ersten Pferdenachwuchs im Auenreservat in Marchegg (Bezirk Gänserndorf). Bereits im Spätsommer kam ein weibliches Fohlen zur Welt, wenige Wochen später ein männliches Jungtier.

„Der Mutterinstinkt ist bei unseren Stuten bestens ausgeprägt, und die ganze Herde hat den Nachwuchs sehr gut aufgenommen", schildert Jurrien Westerhof, Projektleiter des WWF. Den beiden Fohlen gehe es soweit gut. Die Betreuer haben derzeit ein besonderes Auge auf den Nachwuchs und ihre Mütter, denn gerade in dieser Phase würde eine enge Bindung zwischen Stuten und Fohlen aufgebaut.

Marchegg WWF Konikperde Nachwuchs

WWF/Gerhard Egger

Laut Westerhoff zeige der Nachwuchs auch, dass die Pferdeweide im Naturreservat in Marchegg den Tieren einen optimalen Lebensraum bietet. Seit 2015 betreut der WWF auf einer Fläche von 70 Hektar Auwiese und Auwälder Koniks – polnisch für „Pferdchen“ - mehr dazu in Alte Pferde-Rasse zieht nach Marchegg (noe.ORF.at; 9.4.2015). Dort leben sie unter regelmäßiger Kontrolle des Pferdebetreuers weitgehend selbstständig und unter möglichst natürlichen sozialen Bedingungen.

Tiere passen sich an Lebensraum an

Laut Westerhoff sind die kleinen, aber robusten und genügsamen Tiere perfekt an die rauen Lebensbedingungen der Au angepasst und kommen mit gelegentlichem Hochwasser, Gelsen und den wechselnden Futterquellen bestens zurecht. Die erste Bilanz nach drei Jahren sei positiv. "Unter dem Einfluss der Weidetiere entwickeln sich schöne artenreiche Weiderasen, Staudenfluren und Waldsäume“, meinte Westerhoff.

Marchegg WWF Konikperde Nachwuchs

WWF/Gerhard Egger

Seit 2015 läuft das Beweidungsprojekt des WWF in Marchegg

In intensiven Begleituntersuchungen wurden in den ersten drei Jahren die Auswirkungen der Beweidung auf die Vegetation, auf Störche, Heuschrecken und Wildtiere genau beobachtet. Dabei hat sich gezeigt, dass das Miteinander der Koniks mit den anderen Vierbeinern der Au - Wildschwein, Reh, Hirsch und Fuchs - problemlos funktioniert. „Die deutlichen Wechsel zeigen, dass die Wildtiere sich von den Zäunen und den Pferden nicht gestört fühlen und weiter ihre gewohnten Pfade benutzen“, erläutert Westerhof.

Höhere Artenvielfalt

Die Störche nutzen die Weideflächen intensiv zur Futtersuche, mit dem Wiedehopf brütet eine „charismatische Vogelart“ erstmals seit vielen Jahren wieder im Gebiet. Zugenommen hat auch die Artenvielfalt an Heuschrecken und Pflanzenarten.

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