Chinesische Kampfkunst als Tanzspektakel

Das Festspielhaus St. Pölten präsentiert die Martial-Arts-Performance „Under Siege“ am Sonntag als Premiere im deutschsprachigen Raum. Chinas Star-Choreografin Yang Liping verspricht dabei „bildgewaltige Bühnenwelten“.

Unter Martial Arts wird eine Art Kampfkunst verstanden, die Stile und Techniken von Selbstverteidigung und Stockkampf verbindet. Es war die deutsche Tänzerin, Choreografin und Tanzpädagogin Pina Bausch, die Yang Liping dazu inspirierte, dieses Werk zu kreieren. Es ist ihre erste zeitgenössische Performance, heißt es in einer Aussendung des Festspielhauses St. Pölten. „Am meisten beeindruckte mich, wie Pina Bausch in ihrer Arbeit versucht, etwas über menschliche Ideen und die menschliche Philosophie zu vermitteln“, so Yang Liping.

Um diese Gedankentradition fortzusetzen und eine zeitgenössische Performance zu kreieren, blickte Yang Liping weit in die Geschichte zurück und wurde laut Festspielhaus „in einer der größten und populärsten Volkserzählungen, der für China wegweisenden Schlacht von Gaixia 202 vor Christus, fündig“. „Die Saga handelt von der allesentscheidenden Schlacht zwischen den Chu- und den Han-Armeen, einem Hinterhalt, der den Lauf der chinesischen Geschichte dramatisch veränderte und erzählt von einer selbst den Tod überwindenden Liebe“, so der geschichtliche Hintergrund laut Festspielhaus.

Liping: „Botschaft der Brutalität erkennen“

Obwohl die Geschichte mittlerweile über 2.000 Jahre alt, ist sie für Liping nach wie vor aktuell: „Hoffentlich können die Menschen die Botschaft der Brutalität des Krieges und die Sinnlosigkeit von Machtkämpfen zwischen einzelnen Individuen erkennen, die in Folge zum Opfer von Tausenden von Leben führen“, so Liping.

Auch aufgrund der Kostüme und des Bühnenbilds spricht das Festspielhaus von einem „Gesamtkunstwerk“. Neben Choreografin Yang Liping wirkt Visual Director Tim Yip, der 2001 mit dem Oscar für die „Beste Ausstattung“ im Martial-Arts-Film „Tiger and Dragon“ ausgezeichnet wurde, an der Performance mit. „Er beschwört magische Szenerien herauf und kreiert Bilder von halluzinatorischer Schönheit“, so das Festspielhaus St. Pölten.

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