Aufregung über türkische Lieder im Kindergarten

In Wampersdorf (Bezirk Baden) herrscht Aufregung über den Landeskindergarten. Die FPÖ kritisiert, dass eine interkulturelle Mitarbeiterin mit Kopftuch türkische Lieder mit den Kindern singe und ihnen die türkische Sprache näher bringe.

Die FPÖ Niederösterreich wittert einen Skandal, die Kindergärten würden sich in türkische Erziehungsanstalten verwandeln, heißt es in einer Aussendung. Die interkulturelle Mitarbeiterin, um die es geht, ist einmal pro Woche im Kindergarten Wampersdorf. Eine besorgte Mutter würde deshalb sogar ihre Kinder tageweise aus dem Hort nehmen. Die Freiheitlichen fordern ein sofortiges Aus von interkulturellen Mitarbeitern in den Kindergärten.

Spracherwerb durch gemeinsame Lieder

Seitens des Landes sieht man die Vorwürfe gelassen. Insgesamt gibt es in Niederösterreich 160 interkulturelle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die 30 verschiedene Sprachen sprechen, 37 Prozent davon Türkisch. Laut der zuständigen Landesrätin Barbara Schwarz (ÖVP) handle es sich dabei um pädagogisch geschulte Personen mit Migrationshintergrund, die engmaschig kontrolliert werden. Ihre Aufgabe sei es, den nicht-deutschsprachigen Buben und Mädchen zu helfen, sich im Kindergarten zurechtzufinden. Dazu sprechen sie beispielsweise türkisch.

Am Ende sollen sie die Kinder aber natürlich an die deutsche Sprache heranführen. Der Spracherwerb über Singen funktioniere sehr gut, deshalb werden Lieder manchmal gemeinsam zuerst auf Türkisch, dann auf Deutsch gesungen, aber auch in anderen Sprachen, erklärt Schwarz gegenüber noe.ORF.at. Es werde jedenfalls kein Kind dazu gezwungen, türkisch zu sprechen.

Wampersdorf: Kein Fehlverhalten bekannt

Im konkreten Fall sei man bereits mit dem Kindergarten in Kontakt und will über eine neue Gruppeneinteilung der besorgten Mutter entgegenkommen. Von der interkulturellen Mitarbeiterin in Wampersdorf sei kein Fehlverhalten bekannt, heißt es beim Land.