Ex-Traber-Weltmeister Adi Übleis wird 80

Österreichs Traberlegende Adolf „Adi“ Übleis feiert am Freitag seinen 80. Geburtstag. Der in Baden lebende Übleis wurde 1971 Weltmeister der Profitraber, insgesamt feierte er in seiner Jahrzehnte dauernden Karriere mehr als 3.500 Siege.

Übleis wurde am 10. November 1937 in Thalheim (Oberösterreich) geboren, erlernte den Beruf eines Automechanikers und nahm erstmals als Amateur an Rennen in Wels teil. 1957 erhielt er eine A-Bahn-Amateurlizenz und feierte mit Pepi-B im selben Jahr seinen ersten Sieg in der Wiener Krieau. 1964 übersiedelte er ins Profilager und von Oberösterreich nach Baden. 1966 heiratete er seine Frau Herta, mit der er im Vorjahr goldene Hochzeit feierte. Seine drei Kinder, Christian, Cornelia und Claudia infizierte Übleis mit dem Pferdevirus: Sohn Christian war Trabertrainer, Cornelia ist das noch immer und kümmert sich um das Gestüt, während Claudia im Magna Racino tätig ist.

Mit 33 Jahren wurde er überraschend Weltmeister

Es war der 16. Mai 1971, als über die Fernschreiber der Agenturen die Meldung verbreitet wurde: „Adi Übleis aus Österreich wird in Philadelphia Weltmeister der Profitraber.“ Dieser Triumph war die logische Fortsetzung des kometenhaften Aufstiegs und der Erfolgsstory des damals 33-jährigen Oberösterreichers, nachdem er 1970 mit 105 Siegen und Nachkriegsrekord den damaligen Grand Seigneur des österreichischen Trabersports, Ernst Fischer, als Profichampion entthront hatte. Es war der erste Meistertitel, dem noch acht weitere folgen sollten.

Adi Übleis Traber Archivbild 2007

APA/Peter Friesenbichler

Eine österreichische Sportlegende wird 80 Jahre alt: Adi Übleis

Als Außenseiter fuhr er im selben Jahr zur Europameisterschaft nach Deutschland und eroberte mit einem furiosen Finish vor dem Norweger Karsten Buer und dem Franzosen Jean-Rene Gougeon am 12. April 1970 in Recklinghausen seinen ersten Europameistertitel. Auch bei seinem WM-Trip in die USA wurde Übleis als krasser Außenseiter gehandelt. Doch die arrivierten Stars kamen aus dem Staunen nicht heraus.

Gleich beim WM-Auftakt auf der Roosevelt-Rennbahn in New York zeigte er sein Ausnahmekönnen und dominierte die ersten drei Rennen. Es folgten drei Siege in Saratoga, zwei in Toronto und einer in Montreal, womit er seine Gesamtführung weiter ausbaute. Im Liberty Bell Park in Philadelphia im Finale machte er den Sack zu und gewann den WM-Titel mit 680 Punkten klar vor dem US-Amerikaner William Houghton (638) sowie dem Neuseeländer Peter Wolfenden (519).

Übleis gewann mehr als 3.500 Rennen

Danach wurde Übleis 1974 nochmals Europameister. Bei der Titelverteidigung des WM-Titels kam er jedoch über den achten Rang nicht hinaus. In Österreich dominierte er dagegen klar. Der Superstar gewann in den „goldenen Zeiten“ der 1970er und 1980er Jahre alles, was in diesem Sport Bedeutung hat - darunter viermal das Derby mit Big Ben (1970), Vulkan (1979), Action Francaise (1986) und Mick Dundee (1992). Als Champion trug er sich neunmal (1970 bis 1975 und 1985 bis 1987) in die Geschichte des Turfsports ein, in Summe feierte Übleis mehr als 3.500 Siege.

Heute ist er besonders auf seine zwei Enkelkinder von Sohn Christian - Cornelia und Lisa - stolz. „Cornelia, die Ältere, geht schon in das Gymnasium und ist ganz wild auf Pferde, die Jüngere ist noch in der Volksschule“, erzählt Übleis mit glänzenden Augen. Das Büro im Keller seines Hauses in Baden gleicht einer Ruhmeshalle, denn dort werden all die Pokale, Bilder und Ehrungen sorgfältig verwahrt. Ganz vorne sticht dabei natürlich der Weltmeisterpokal von 1971 ins Auge.