Jeder Fünfte weiß nichts von Diabeteserkrankung

In Niederösterreich leiden 150.000 Menschen an einer Diabeteserkrankung, 90.000 davon an Typ 2. Jeder Fünfte weiß nichts von seiner Erkrankung. Am Weltdiabetestag am Dienstag wird auf die Gefahren aufmerksam gemacht.

Die Teilnahme an einer Vorsorgeuntersuchung ist einer der wichtigsten Schritte, um eine mögliche Altersdiabetes (Typ-2-Diabetes) zu erkennen. Darauf weisen die Gesundheitsexperten der NÖ Gebietskrankenkasse (NÖGKK) hin. Die Hauptursachen für die Erkrankung sind ein ungesunder Lebensstil, unausgewogene Ernährung und zu wenig Bewegung.

Folgeerkrankungen sind dramatisch

In Niederösterreich gibt es für die Behandlung von Altersdiabetes spezielle Betreuungsprogramme der Gebietskrankenkasse wie „Therapie Aktiv - Diabetes im Griff“. Dabei erhalten die Patienten einen genauen Behandlungsplan und werden von einem Arzt mit regelmäßigen Untersuchungen begleitet. Durch gemeinsam vereinbarte Ziele zur Lebensstiländerung und Schulungen können die Patienten bei der Therapie aktiv mithelfen. Derzeit nutzen landesweit etwa 10.000 Menschen dieses Angebot.

Blutzuckermessgerät

dpa-Zentralbild/Jens Kalaene

Die Folgeerkrankungen bei nicht erkannter Altersdiabetes sind dramatisch: Es drohen Herzinfarkt, Schlaganfall, Amputationen, Nieren- und Augenschädigungen, Sexualstörungen oder Depressionen, warnt die NÖGKK.

Frauen erkranken meist später

Männer seien dabei oft früher betroffen, sagt Martin Hofer, der Leiter der Diabetesambulanz des Universitätsklinikums St. Pölten, gegenüber noe.ORF.at: „Grundsätzlich erleben wir, dass Männer früher erkranken, schon im mittleren Alter, also zwischen 45 und 55 Jahren. Frauen sind durch die Östrogenwirkung noch geschützter, daher tritt die Erkrankung bei Frauen oft erst im Alter zwischen 60 und 70 Jahren auf."

Der diesjährige Weltdiabetestag steht unter dem Motto „Frauen und Diabetes“. Für Hofer können die Doppelbelastung vieler Frauen durch Job und Familie und das Erkranken an einer Zuckerstoffwechselstörung durchaus zusammengehören: „Ich glaube diese Doppelbelastung führt sicher zu einer zusätzlichen Belastung und zu Stressfaktoren, die das Auftreten einer Stoffwechselerkrankung begünstigen“.

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