Heimat und Werte, die Halt und Identität geben

Heimat, Regionen und Werte - diese Begriffe haben am Mittwochabend den Festakt zum Landesfeiertag geprägt. Betont wurde, wie sehr diese Werte in einer globalisierten Welt voller Unsicherheit Halt und Identität geben würden.

Der festliche Abend zum Landesfeiertag fand zum ersten Mal - nach mehr als 20 Jahren in Grafenegg - in der Landeshauptstadt St. Pölten statt. „Land und Heimat sind wichtiger und aktueller als je zuvor“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) vor mehr als 1.000 Gästen im Festspielhaus. Traditionen und Bräuche sollten nicht „aus falsch verstandener Toleranz“ versteckt werden.

Mikl-Leitner: „Land und Heimat sind Wegweiser“

„Die Welt ist unsicherer geworden, wir alle sind konfrontiert mit gewaltigen Bewegungen und Veränderungen - mit Terrorismus und internationalen Konflikten, Migration und oft fehlender Integration, mit Klimawandel und zunehmender Globalisierung“, so Mikl-Leitner. Die Folge seien die Sehnsucht nach Orientierung und die Suche nach Identität. „Land und Heimat sind die Wegweiser auf der Suche nach Identität“, betonte Mikl-Leitner, die den Landesfeiertag zum ersten Mal als Landeshauptfrau beging.

Johanna Mikl Leitner Landesfeiertag

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Johanna Mikl-Leitner beim Landesfeiertag: „Land und Heimat sind wichtiger und aktueller als je zuvor“

„Niederösterreich ist kein Land zum Wegziehen, sondern ein Land zum Bleiben. Und auf das sind wir stolz“, sagte Mikl-Leitner. Als Herausforderungen nannte sie die Steuerung der Migration und die Integration, Globalisierung, Mobilität sowie - als größte Herausforderung - den digitalen Wandel, weil er alle Lebensbereiche betreffe. Die digitale Welt halte große Chancen bereit - etwa für mehr Wertschöpfung und Arbeitsplätze in den Regionen und neue Formen in der Aus- und Weiterbildung. „Wir nutzen den digitalen Wandel für Land und Leute“, sagte Mikl-Leitner.

Kompatscher: „Zukunftsorientierte Standortpolitik“

Gastredner beim Landesfeiertag war Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher, der auf eine enge Verbundenheit zwischen Niederösterreich und Südtirol „im gemeinsamen Haus Europa“ verwies. Beide Länder „sind gut aufgestellt“, es habe sich aber Verunsicherung breitgemacht - etwa durch Globalisierung, Digitalisierung und Migration.

Arno Kompatscher Landeshauptmann Südtirol Landesfeiertag

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Arno Kompatscher: „Man soll aufhören, auf die EU zu schimpfen“

Darauf müsse mit „klarer, vernunftgeprägter Politik und klaren Antworten“ reagiert werden. Es brauche „durchdachte, zukunftsorientierte Standortpolitik“. Beim Thema Migration müssten die europäischen Staaten die Regeln gemeinsam durchsetzen, dann könne man auch die humanitäre Pflicht erfüllen, zu der man stehe.

Kompatscher verwies darauf, dass Misserfolge oft auf die EU geschoben werden. Man sollte aufhören, „auf die EU zu schimpfen“. Nach dem „Brexit“-Votum gebe es den „nächsten Weckruf“ in Katalonien. „Wir Südtiroler sind solidarisch mit den Katalanen“, erklärte Kompatscher. Er wisse aber nicht, ob der dortige Weg der Richtige sei. In Südtirol habe man stets Verhandlungen gesucht.

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