Großschönau profitiert von der Sonnenkraft

Die Bio- und Bioenergiemesse in Großschönau (Bezirk Gmünd) ist eine der wichtigsten Messen in Niederösterreich für erneuerbare Energien. Das erste Mal fand sie vor 32 Jahren statt. Der Ort hat sich verändert und profitiert davon.

In der Gemeinde Großschönau (Bezirk Gmünd) trifft man auf Schritt und Tritt die Sonne, auch wenn sie nicht scheint. Etwa in der Sonnenwelt - eine ganz besondere Präsentation über die Nutzung erneuerbarer Energien. Hier können Interessierte sich über die Grundlagen dafür, aber auch über den neuesten Stand der Forschung im Bereich der alternativen Energienutzung informieren.

Sonnenwelt Großschönau

ORF

Die Sonnenwelt wird auch sehr gerne von Volksschulklassen besucht

45.000 Besucher bei BIOEM und Sonnenwelt

Das Thema alternative Energien wurde in Großschönau schon vor mehr als 30 Jahren aufgegriffen. Damals begann man mit 25 Ausstellern und einer kleinen Messe, der Bio- und Bioenergiemesse (BIOEM), über Hackschnitzelheizungen zu informieren. Die Idee dazu hatte Josef Bruckner, der damalige Schulleiter. Heuer fand die Messe bereits zum 31. Mal statt und die nächste wird schon vorbereitet.

„Es ist, glaube ich, wirklich eine Messe mit Strahlkraft. Wir haben natürlich immer wieder die Veränderungen der erneuerbaren Energieformen miteingebaut, sonst wären wir nicht weitergekommen. Wir haben hier zuletzt sehr stark Windkraft und zuletzt Photovoltaik miteingeschlossen“, erklärte Josef Bruckner den Erfolg der Bio- und Bioenergiemesse in Großschönau. Gemeinsam mit der Sonnenwelt werden jährlich 45.000 Besucher verzeichnet.

Delegation aus Japan zu Besuch

Om Ort setzte man weiter auf das Thema und begann neue Bereiche zu erschließen. Daraus entstand 2007 ein einzigartiges Angebot. „Auf dem Sonnenplatz wurde 2007 das Passivhausdorf zum Probewohnen errichtet, das erste in Europa. Mittlerweile sind 10 Jahre vorbei und die Häuser sind allesamt verkauft und werden bewohnt.“

Sonnenwelt Großschönau

ORF

Der kleine Ort ist bei der Nutzung alternativer Energien ganz groß

Das Gesamtkonzept im Ort mit Nutzung von Photovoltaik und Bio-Masse hat sogar schon eine Delegation aus Japan nach Großschönau gelockt. Nach dem Atomunfall in Fukushima ist man auch dort sehr an der Nutzung alternativer Energien interessiert und wollte sich ein Energiedorf wie Großschönau zum Vorbild nehmen.

Im Ort denkt man schon weiter. Derzeit wird gerade ein Bürgerbeteiligungsmodell gemeinsam mit den Landwirten vorbereitet. Im Mittelpunkt stehen dabei nicht genutzte Dachflächen. „Wer eine Dachfläche hat, kann sie vermieten, um darauf eine Photovoltaikanlage montieren zu lassen. Als Miete bekommt er nach 13 Jahren die Anlage geschenkt. Wer sich an dem Projekt beteiligt und Geld in die Anlage investiert, erhält 2,2 Prozent Verzinsung und hat damit auch noch etwas Vernüftiges gemacht“, erklärte der Bürgermeister.

Links: