Bors zieht persönliche Konsequenzen

Der FPÖ-Politiker Andreas Bors zieht nach der Aufregung um ein Foto, auf dem er die rechte Hand ausstreckt, Konsequenzen. Im Gespräch mit noe.ORF.at erklärt er, bei der Landtagswahl am 28. Jänner nicht antreten zu wollen.

Das Foto, auf dem Andreas Bors die rechte Hand hebt, ist fast elf Jahre alt, holt ihn nun aber schon zum zweiten Mal ein. Nachdem die „Bezirksblätter“ das Foto vor drei Jahren veröffentlichten und Bors vorübergehend beurlaubt wurde, sorgte es wenige Tage vor seiner Entsendung in den Bundesrat neuerlich für Aufregung. Der 28-Jährige verzichtete daraufhin auf sein Mandat - mehr dazu in Bors wird Mandat als Bundesrat nicht antreten (noe.ORF.at; 16.11.2017).

Listenplatz unter den ersten zehn in Aussicht

Nun werde er auch auf ein Antreten bei der Landtagswahl verzichten, sagt er gegenüber noe.ORF.at. Bors wäre Spitzenkandidat im Bezirk Tulln gewesen und hätte dem Vernehmen nach auf der Landesliste einen Platz unter den ersten zehn bekommen sollen und damit durchaus Chancen auf den Einzug in den Landtag gehabt.

Andreas Bors FPÖ

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Andreas Bors verzichtet auf ein Antreten bei der Landtagswahl im Jänner

noe.ORF.at: In der FPÖ Niederösterreich haben gestern die Gremien getagt und es ist zu einer Aussprache mit Ihnen gekommen. Was ist das Ergebnis dieser Sitzung?

Andreas Bors: Ich habe mich diese Woche dazu entschieden, das Bundesratsmandat nicht anzunehmen und werde daher auch kein Mandat im niederösterreichischen Landtag anstreben. Ich sehe das als Chance für uns alle, einen Schlussstrich unter diese leidige Angelegenheit zu setzen.

noe.ORF.at: Was bedeutet das für Ihre weitere politische Laufbahn?

Bors: Diese Woche war für mich sehr bewegt. Erst vor ein paar Tagen sind die Visitenkarten für mich als Bundesrat gedruckt worden. Ich habe jetzt diesen Trümmerhaufen zu ordnen und kann seriöserweise noch gar nicht sagen, was in den nächsten Jahren sein wird.

noe.ORF.at: Werden Sie Ihre Funktion als Bezirksparteiobmann der FPÖ Tulln weiter ausüben?

Bors: Auch hier gilt, dass ich diesen Trümmerhaufen erst in Ordnung bringen muss. Das werde ich gemeinsam mit meinen Funktionären im Bezirksgremium Tulln tun und dann in den nächsten Wochen und Monaten zu einer Entscheidung kommen.

noe.ORF.at: Wie geht es Ihnen persönlich nach der neuerlichen Aufregung um das Foto?

Bors: Natürlich habe ich schon angenehmere und lustigere Tage erlebt. Aber ich bin wie viele andere Österreicher ein unbescholtener Bürger und sehe das mit meinem Mandatsverzicht und auch damit, dass ich für den Landtag nicht kandidieren werde, als persönlichen Ausgleich für mich.

noe.ORF.at: Würden Sie im Zusammenhang mit dem Foto heute von einem Fehler sprechen?

Bors: Das Foto ist elf Jahre alt. Ich war damals 17 Jahre alt, wir haben eine Silvesterparty gefeiert und waren betrunken. Ich habe mir das Foto in dieser Woche Dutzende Male angesehen und wir können es einfach nicht begreifen, was uns damals zu dieser saudummen Geste geritten hat. Wer mich aber kennt und mein politisches Wirken in den letzten Jahren gesehen hat, weiß, dass ich ein lupenreiner Demokrat bin und Extremismus in meinem Weltbild keinen Platz hat.

Das Gespräch mit Andreas Bors führte Gernot Rohrhofer, noe.ORF.at