Land startet Deutschklassen-Offensive

Die deutsche Sprache ist die Grundlage für eine erfolgreiche Integration, sagt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). Daher startet das Land eine Deutschklassen-Offensive. Bis zu 80 zusätzliche Junglehrer sollen dafür eingesetzt werden.

Konkret geht es um die Förderung an Schulen, in denen mehr als 15 Prozent der Kinder die deutsche Sprache nicht ausreichend beherrschen, um dem Unterricht folgen zu können. Derzeit sind in Niederösterreich bis zu 60 Schulstandorte in allen Regionen des Landes betroffen, man spricht von sogenannten „Brennpunktschulen“.

Deutschförderklassen werden eingerichtet

Die Beherrschung der deutschen Sprache müsse die Grundlage für den Besuch einer niederösterreichischen Schule sein, heißt es seitens des Landes. Deswegen soll zur Schulreife nun auch „das ausreichende Beherrschen der deutschen Sprache, um dem Unterricht folgen zu können“, zählen. Schülerinnen und Schüler, die diese Anforderung nicht erfüllen, werden künftig in eigenen Deutschförderklassen unterrichtet. Dort soll es Unterricht in kleinen Gruppen geben. Investiert werden drei Millionen Euro. „Wir wollen sicherstellen, dass Kinder und Jugendliche, die zu uns kommen, so rasch wie möglich Deutsch so weit beherrschen, dass sie dem Unterricht folgen und sich gut integrieren können“, sagt Landeshauptfrau Mikl-Leitner.

Projekt "Teach for Austria"

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Die Initiative schaffe auch Arbeitsplätze

„Die Deutschklassen-Offensive hilft den Kindern mit mangelnden Deutschkenntnissen und auch den niederösterreichischen Kindern, weil ihr Unterricht nicht mehr beeinträchtigt wird“, so Mikl-Leitner. Die Maßnahme habe aber auch positive Effekte auf anderen Ebenen. Es werden Junglehrerinnen- und lehrer eingesetzt, die sonst auf eine Arbeitsstelle warten müssten. Außerdem schaffe die Initiative Arbeitsplätze in den Regionen, heißt es.

In Wiener Neustadt startete schon im Dezember 2016 ein Pilotprojekt. Bereits nach kurzer Zeit gab es messbare Erfolge. Nach drei Monaten wurden die Kenntnisse der betroffenen Schüler und Schülerinnen überprüft. Es zeigte sich eine Steigerung der Sprach-Kenntnisse um 70 Prozent. Aufgrund der positiven Ergebnisse werden die Maßnahmen in Wiener Neustadt fortgesetzt - mehr dazu in Gemeinsames Lernen für erfolgreiche Integration (noe.ORF.at; 1.11.2017).

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