Regionales Kulturangebot wird ausgebaut

Regionale Kulturarbeit hat einen großen Stellenwert in Niederösterreich, das belegt eine aktuelle Studie der Donau-Universität Krems. Das Land wird im Kulturbereich nicht sparen und will das regionale Kulturangebot erweitern.

Seit einem Vierteljahrhundert tourt das Kulturfestival „AufhOhrchen“ durch niederösterreichische Gemeinden. Mehr als 1.000 Menschen sind daran beteiligt. Somit ist „AufhOrchen“ ein gutes Beispiel dafür, wie Kultur eine Region beleben kann. Laut der Studie der Donau-Universität Krems, die Dienstagvormittag von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und dem Sprecher der Kultur.Region.Niederösterreich, Edgar Niemeczek, präsentiert wurde, hat genau diese regionale Kulturarbeit einen überaus hohen Stellenwert in Niederösterreich. 85 Prozent der Befragten bezeichnen demnach regionale Kulturarbeit als wichtigen Bereich des Alltags.

Volksmusiker beim Musizieren

ORF

„aufhOhrchen“ belebt Jahr für Jahr mit Volkskultur einzelne Gemeinden

Überdurchschnittliches hohes Interesse an Kultur

Für die Studie, die von Professor Roland Bässler wissenschaftlich durchgeführt wurde, wurden 1.500 Personen befragt. Auftraggeber war die Kulturabteilung des Landes. Ein zentrales Ergebnis der Studie ist, dass es in Niederösterreich ein überdurchschnittlich hohes Interesse an Kultur gibt. So besuchen etwa 71 Prozent der Menschen regelmäßig kulturelle Veranstaltungen. Zu den bekanntesten Kultureinrichtungen - mit einem Bekanntheitsgrad von mehr als 60 Prozent - zählen Musikschulen, Musikvereine, Chöre oder auch Bibliotheken und Archive. Für 82 Prozent bedeutet regionale Kulturarbeit eine Erhöhung der Lebensqualität.

„Kultur ist ein Bestandteil des Alltagslebens und Kultur ist in den Dörfern und Städten zuhause“, sagte Landeshauptfrau Mikl-Leitner. Für sie ist die Kulturarbeit in Zukunft ein wesentlicher Faktor, um einzelne Regionen gezielt weiterzuentwickeln. Denn Kultur, so Mikl-Leitner, sei auch ein Motor für die touristische und wirtschaftliche Entwicklung.

Mikl-Leitner: „Keine Einsparungen in der Kultur“

Zusammengefasst lasse sich anhand der Studienergebnisse sagen, dass mit regionaler Kulturarbeit „ein unglaublicher Beitrag zum Wohlstand in Niederösterreich“ geleistet werde. Kulturarbeit trage zu mehr Lebensqualität in den Regionen bei, betonte Mikl-Leitner, dass dadurch ein Wohlfühlfaktor gegeben sei. Kulturarbeit sei ein entscheidender Faktor für die Regionalentwicklung und daher werde man für die zukünftige Kulturarbeit Persönlichkeiten aus den Regionen aktiv miteinbeziehen, so die Landeshauptfrau.

Edgar Niemeczek und Johanna Mikl-Leitner

NLK Filzwieser

Der Sprecher der Kultur.Region.Niederösterreich, Edgar Niemeczek, und Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner

Edgar Niemeczek sprach von einem „neuen Schwerpunkt“, bei dem es darum gehe, dass künftig der ländliche Raum durch Kulturprojekte gefördert werden soll. Das Land möchte folglich das regionale Kulturangebot ausbauen und weiterentwickeln. Nachhaltige Kulturarbeit spiele in der Landespolitik weiterhin eine bedeutende Rolle. Einsparungen im Kulturbereich - wie etwa in Oberösterreich - wird es in Niederösterreich laut Mikl-Leitner nicht geben. „Kultur ist uns wichtig und wir haben uns national und international damit einen Namen gemacht.“

„Kulturfreundlichste“ Gemeinden gekürt

In Niederösterreich wurden heuer erstmals die „kulturfreundlichsten“ Gemeinden ihrer Bezirke gekürt. Die Verleihung findet am 12. Jänner 2018 statt. Der Wettbewerb solle die regionale Kulturarbeit fördern, für die Vereine ein „Dankeschön“ sein und zugleich „Ansporn und Motivation, sich weiter zu engagieren“, sagte Mikl-Leitner. "Überall im Land spürt man und merkt man, dass wir von Kultur durchflutet sind“, betonte Niemeczek, dass der Wettbewerb „Kulturfreundlichste Gemeinde“ Motivation sein solle, auf dem Weg weiterzugehen.

Die Siegergemeinden:

  • Bezirk Amstetten: St. Peter in der Au
  • Bezirk Baden: Altenmarkt an der Triesting
  • Bezirk Bruck an der Leitha: Hainburg an der Donau
  • Bezirk Gänserndorf: Gänserndorf
  • Bezirk Gmünd: Litschau
  • Bezirk Hollabrunn: Retz
  • Bezirk Horn: Röschitz
  • Bezirk Korneuburg: Sierndorf
  • Bezirk Krems: Langenlois
  • Bezirk Lilienfeld: Lilienfeld
  • Bezirk Melk: Ybbs an der Donau
  • Bezirk Mistelbach: Poysdorf
  • Bezirk Mödling: Mödling
  • Bezirk Neunkirchen: Pitten
  • Bezirk Scheibbs: Reinsberg
  • Bezirk St. Pölten: Rabenstein an der Pielach
  • Bezirk Tulln: Klosterneuburg
  • Bezirk Waidhofen an der Thaya: Waidhofen an der Thaya
  • Bezirk Wiener Neustadt: Lichtenwörth
  • Bezirk Zwettl: Zwettl
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