Junge ÖVP: Schnöll folgt Kurz als Obmann

ÖVP-Chef Sebastian Kurz hat am Samstag beim Bundestag der Jungen ÖVP (JVP) in Korneuburg seine Funktion als Chef der Jugendorganisation auch offiziell an Stefan Schnöll übergeben. Kurz war seit 2009 Chef der JVP.

Die Jugendorganisation zählt inzwischen 105.000 Mitglieder, stellt mit Kurz wohl demnächst den Bundeskanzler und hat seit der vergangenen Nationalratswahl acht Abgeordnete im Parlament sitzen. Am JVP-Bundestag in der Korneuburger Werft wurde Kurz denn auch von vielen Parteifreunden bereits als nächster Regierungschef gefeiert.

Der ÖVP-Chef mahnte freilich noch zur Zurückhaltung. Fragen zur Regierungsbildung könne er „leider noch nicht beantworten“, so Kurz in seiner Abschiedsrede. „Die Atmosphäre ist eine gute. Ich habe den Eindruck, dass nicht nur wir ein Interesse haben zusammenzukommen, sondern auch die FPÖ.“ Er hoffe nach wie vor, dass die neue Regierung „bis Weihnachten“ steht, meinte Kurz. Seiner Jugendorganisation dankte der Parteichef. Sie sei eine der „tragenden Säulen“ des ÖVP-Wahlkampfs gewesen.

Sebastian Kurz und Stefan Schnöll

APA/JVP/Jakob Glaser

Auf Kurz folgt Schnöll an der Spitze der JVP

Schnöll mit 99,1 Prozent der Stimmen gewählt

Kurz Nachfolger Schnöll ist gebürtiger Salzburger und studierter Jurist. Anfang 2015 übernahm er die Funktion des JVP-Generalsekretärs, von 2013 bis März 2017 war er außerdem Vizepräsident der Jungen Europäischen Volkspartei (YEPP). Nach dem ÖVP-Sieg bei der Nationalratswahl am 15. Oktober zog Schnöll auch als Nationalratsabgeordneter ins Parlament ein. Bei der Wahl zum JVP-Chef erhielt Schnöll 99,1 Prozent der Delegiertenstimmen. Laut Schnöll beginnt nun eine neue Phase für die JVP. „Unsere Rolle wird sich verändern. Wir werden vom Ideengeber zum Umsetzer werden müssen.“

Neben dem Vorsitzenden wurden auch die Stellvertreter neu gewählt, darunter die jüngste Nationalratsabgeordnete, Claudia Plakolm aus Oberösterreich. Laura Sachslehner wurde zur neuen JVP-Generalsekretärin bestellt. Weiters wurde ein Leitantrag mit 100 Zielen beschlossen, die sich über weite Strecken mit dem ÖVP-Wahlprogramm decken.

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