Raasdorf: 700 Einwohner und 20.000 Fahrzeuge

Raasdorf (Bezirk Gänserndorf) zählt knapp 700 Einwohner und 20.000 Fahrzeuge, die täglich durch den Ort rollen, darunter 3.000 Lkw. Der Ausbau der S1 und der geplante Bau der S8 sollen Entlastung bringen.

„Die Bevölkerung leidet sehr“, bewertet Bürgermeister Walter Krutis (ÖVP) die Verkehrssituation. „In den letzten 20, 30 Jahren ist das extrem gewachsen und man wächst mit den Qualen mit. Die Kinder wissen, dass sie halt nicht über die Straße laufen können.“ Täglich fahren tausende Lkw durch Raasdorf. Die meisten tranportieren Schotter und Gemüse aus dem Marchfeld nach Wien.

Autos fahren durch Raasdorf, Verkehr

ORF

Durch Raasdorf fahren täglich um die 20.000 Fahrzeuge

Prognose nach Ausbau: Bis zu 8.000 Fahrzeuge

Südlich des Ortszentrums, wo heute nur Felder zu sehen sind, soll eine Anschlussstelle an die Wiener Außenring Schnellstraße (S1) gebaut werden. Die S1 führt derzeit im Süden von Vösendorf (Bezirk Mödling) bis Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha). Sie soll ausgebaut werden und dann über Großenzersdorf (Bezirk Gänserndorf) bis zum Knoten Süßenbrunn (Wien) führen. Eine zweite Anschlussstelle ist im Norden von Raasdorf vorgesehen, wo man künftig von der S1 auf die geplante Marchfeld Schnellstraße (S8) fahren kann. Diese beiden Verbindungen sollen die Region entlasten und auch in Raasdorf weniger Verkehr bringen.

Laut den Verkehrsprognosen werden dann noch etwa 6.000 bis 8.000 Fahrzeuge durch Raasdorf fahren. „Uns ist bewusst: Null geht nicht“, so Bürgermeister Krutis, „und wir werden uns über die 6.000 bis 8.000 natürlich freuen.“ Die Umweltverträglichkeitsprüfung für den geplanten Abschnitt der S1 und den Anschluss bei Raasdorf wurde vor mehr als zwei Jahren abgeschlossen. Doch es gab immer wieder Einsprüche gegen das Bauvorhaben. Nun hofft die Gemeinde, dass 2019 mit den Bauarbeiten begonnen werden kann.

Grafik S1 und S8

ORF

Der Ausbau der S1 und die geplante S8 sollen Entlastung bringen

Neue Park & Ride-Anlage

Fix ist für 2018 die Umsetzung eines anderen Projektes. Beim Bahnhof Raasdorf wird eine Park & Ride-Anlage errichtet werden. ÖBB, Land und Gemeinde teilen sich die Kosten. 70 Auto- und 50 Zweiradstellplätze sind vorgesehen. „Für die Bevölkerung bringt das die Möglichkeit, rasch öffentliche Verkehrsmittel in Wien zu erreichen zu den Arbeitsplätzen in Wien zu kommen, andererseits haben wir hier auch 200 Arbeitsplätze aus dem Gebiet von Wien, und die Leute können dann mit der Bahn direkt bis zur Arbeitsstätte fahren.“

Und noch ein Verkehrsprojekt würde man in Raasdorf gerne realisieren. Geht es nach der Gemeinde, dann soll die Wiener Schnellbahn künftig bis ins Marchfeld fahren. Zunächst hofft man aber auf die Umsetzung der Straßenbauprojekte, damit die Fahrzeugkolonnen im Ort bald weniger werden.

Links: