Kritik nach Explosion: „Keine Betriebsfeuerwehr“

Der Brand am Gasknoten Baumgarten (Bezirk Gänserndorf) ist in Anbetracht der Umstände rasch gelöscht worden. Allerdings gibt es am Areal keine Betriebsfeuerwehr. Dadurch soll es anfangs zu Koordinierungsproblemen gekommen sein.

Um 8.45 Uhr ging bei der Landeswarnzentrale der Notruf ein. Die örtliche Feuerwehr war wenig später als erste vor Ort. Die Anlage durfte zu diesem Zeitpunkt allerdings noch nicht betreten werden, denn für die Einsatzleitung ist - gesetzlich vorgeschrieben - die Betriebsfeuerwehr verantwortlich, die aber nicht direkt in Baumgarten, sondern 15 Kilometer entfernt in Gänserndorf stationiert ist.

„Wegen der Anfahrtszeit kann es natürlich zu Verzögerungen kommen“, beklagt Bezirksfeuerwehrkommandant Georg Schicker, „für uns wäre es daher wünschenswert, wenn es vor Ort eine Betriebsfeuerwehr gibt.“ Außerdem brauche es im Notfall Personen, die die Anlage in- und auswendig kennen. Das sei bei privaten Feuerwehrdiensten aber nicht immer gewährleistet.

„Anlage entspricht dem Feuerwehrrecht“

Stefan Wagenhofer, Geschäftsführer der Betreiberfirma Gas Connect Austria, kann die Kritik nicht nachvollziehen, „weil die Anlage per Bescheid und auch dem Feuerwehrrecht entsprechend zugelassen ist.“ Zudem stehe der Betreiber mit dem Landesverband der Feuerwehr in intensivem Kontakt, einmal pro Jahr würden auch gemeinsame Übungen stattfinden. Schicker kontert: „Allerdings nicht solche Szenarien.“

Neben der Feuerwehr will laut Wagenhofer auch das Unternehmen seine Lehren aus dem Vorfall ziehen. Die Notwendigkeit einer eigenen Betriebsfeuerwehr wird aber in Frage gestellt. „Bei diesem Großeinsatz waren mehr als 200 Feuerwehrleute im Einsatz“, hält Wagenhofer fest. Diese geballte „Kraft“ könne man auch in Zukunft nur gemeinsam aufbringen.

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