Schülervertreter kritisieren Frontalunterricht

Weniger Frontalunterricht, mehr Digitalisierung und Feedback sowie „kompetentere Lehrer“ - das sind die Forderungen des Schülerinnenparlaments. Statt der Landtagsabgeordneten diskutierten am Mittwoch Schülervertreter im Landtag.

Nach einem Vorbereitungstag in Tulln diskutierten am Mittwoch mehr als 100 Schülervertreterinnen und Vertreter im Landtagssitzungsaal verschieden Anträge und stimmten in der Folge darüber ab. Ein Dauerbrenner ist die Forderung nach weniger Frontalunterricht.

„Wir finden dieses stupide von der Tafel oder Powerpoint-Präsentation abschreiben kostet erstens Zeit und ist zweitens extrem langweilig. Das könnte man durch gut präsentierte, interessante Reden von den Lehrern ersetzen. Das Lernmaterial sollte online bereitgestellt werden“, sagt Bernhard Landrichter vom BG/BRG Purkersdorf. Das würde Zeit sparen und Schüler und Lehrer könnten sich besser auf die Inhalte konzentrieren.

Schülerparlament

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Schüler wollen mehr Feedback und Digitalisierung

Die mangelhafte Digitalisierung der Schulen wird generell kritisiert. Manche Schulen seien noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen, meint Lukas Klaczynski von den Tourismusschulen Semmering, wobei er seine eigene davon ausnimmt. Er hat einen Antrag zu einer Online-Lernplattform gestellt: „Dort kann man seine Noten überblicken, Skripten runterladen und generelles Feedback sehen.“

Aber auch die Schülerinnen und Schüler wollen ihren Lehrern Rückmeldungen über ihren Unterricht geben können, sagt Bernadette Enzinger vom BG/BRG Groß-Enzersdorf: „Die Schülerinnen und Schüler sollen allen Lehrerinnen und Lehrern Feedback geben können, wie sie ihren Unterricht halten, was sie verbessern könnten, was gut ist.“ Wichtig sei, dass das Feedback regelmäßig gegeben werden kann, so Enzinger.

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Den Berufsschüler-Vertretern ist die Qualifikation ihrer Lehrer ein großes Anliegen. Michael Vorstandlechner von der LBS Hollabrunn fordert, dass gut ausgebildete Lehrer unterrichten, die sich mit der Materie auskennen. „Ein Anliegen ist auch ein Interessens- und Wissenstest in der Volksschule und Grundstufe“, so der Berufschulvertreter. Damit soll die spätere Schul- und Arbeitswahl erleichtert werden.