Immer mehr Lkw rollen durch Niederösterreich

Der Lkw-Verkehr auf Niederösterreichs Autobahnen und Schnellstraßen hat heuer wieder zugenommen. Das zeigt eine Analyse des VCÖ. Die meisten Lkw waren auf der Südautobahn (A2) bei Biedermannsdorf (Bezirk Mödling) unterwegs.

In den ersten elf Monaten des Jahres wurden bei Biedermannsdorf 4,2 Millionen Lkw gezählt. Das seien laut VCÖ etwa 110.000 mehr (plus 3,0 Prozent) als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Gleich dahinter rangiert der A1-Abschnitt bei Poppendorf (Bezirk Sankt Pölten). Hier wurden bis Ende November etwa 3,5 Millionen Schwerfahrzeuge und damit um 80.000 mehr als im Vorjahr (plus 2,4 Prozent) gezählt.

Lkw-Verkehr nahm fast überall zu

Insgesamt analysierte der VCÖ die Daten von österreichweit 105 Zählstellen der ASFINAG. Bei 95 davon nahm der Lkw-Verkehr zu. Die stärkste Zunahme (plus 4,9 Prozent) wurde auf der A2 bei Steinabrückl (Bezirk Wiener Neustadt) verzeichnet, vor Langenzersdorf (Bezirk Korneuburg) an der Donauufer Autobahn (A22) und Bad Vöslau (Bezirk Baden) an der A2.

Noch deutlicher zeige sich die starke Zunahme des Lkw-Verkehrs im 5-Jahres-Vergleich, heißt es beim VCÖ. So waren heuer etwa auf der S1 bei Schwechat/Ost (Bezirk Bruck an der Leitha) um 15 Prozent mehr Lkw pro Tag unterwegs als im Jahr 2012. Auf der Nordautobahn (A5) wurden sogar um etwa 37 Prozent mehr Lkw pro Tag gezählt als im Jahr 2012.

VCÖ fordert Verlagerung der Güter auf die Schiene

„Viele Autofahrer erleben die rechte Spur auf Autobahnen als rollende Lagerhalle. Das ist schlecht für die Straßen, erhöht das Unfallrisiko und belastet die Anrainerinnen und Anrainer. Umso wichtiger ist es, dass die Regierung das Ziel der Verlagerung der Güter von der Straße auf die Schiene rasch in Angriff nimmt“, fordert VCÖ-Experte Markus Gansterer.

Die beiden Ziele - ausreichend Transportkapazitäten für die Wirtschaft und gleichzeitig Verringerung der Belastung für Anrainer und Autofahrer - müssten mit einem umfassenden Maßnahmenpaket miteinander in Einklang gebracht werden, fordert der VCÖ. Zu diesem Zweck sollten etwa betriebliche Gleisanschlüsse stärker forciert werden und man müsse Anreize für Betriebsansiedelungen bei Gleisanschlüssen schaffen, heißt es.

Darüber hinaus fordert der VCÖ auch, dass die Einhaltung von Arbeits- und sozialrechtlichen Standards sowie die Sicherheitsstandards beim Lkw-Verkehr stärker kontrolliert werden und eine Mindestmaut für Lkw auf EU-Ebene.

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