Kripperlroas: Stimmungsvoll und besinnlich
Vielerorts werden Caspar, Melchior und Balthasar erst am Dreikönigstag zu den Krippen gestellt. Auch das manchmal sehr prachtvolle Gefolge der heiligen drei Könige folgt erst an diesem Tag. Die Tage nach dem 6. Jänner bieten sich deshalb besonders für eine Kripperlroas an.
Von Wurzelkrippen bis Plastikfiguren
Die Goldhaubengruppe Ernsthofen (Bezirk Amstetten) lädt alle zwei Jahre zu einer Kripperlroas. 260 Krippen kann man da besuchen, erzählt die Obfrau der Goldhaubengruppe, Gerti Emerstorfer. In Fenstern, Hausnischen und Vorgärten sind sie aufgestellt, manche Familien öffnen auch ihre Häuser und zeigen ganze Krippensammlungen.
Goldhaubengruppe Ernsthofen
Zu bewundern gibt es Kastenkrippen, orientalische Krippen oder auch eine Wurzelkrippe mit Filzfiguren. Es gibt Krippen, die in Laternen eingebaut sind, eine Krippe im Holzfass oder auch bäuerliche und Trachtenkrippen. Bis zum 14.Jänner gibt es auch noch geführte Wanderungen zu einzelnen Krippen. Und sogar eine Krippe aus handelsüblichen Plastikfiguren gibt es, mit der die Kinder nach Herzenslust spielen dürfen.
Hollenstein: Kripperlroas in der Höhle
Eine geführte Kripperlroas bietet auch die Gemeinde Hollenstein an der Ybbs (Bezirk Amstetten) an. Dort ist vor zwölf Jahren am Fuß des Königsberges durch einen Felssturz eine große Höhle entstanden, in der mittlerweile jedes Jahr eine handgearbeitete lebensgroße Krippe Platz findet. Auch am Weg zur Felsenkrippe sind Figuren und Hauskrippen zu bewundern.
fotogruber
Der Brauch der Kripperlroas wird aber vielerorts auch privat im kleinen Kreis gepflegt. Zu Fuß, ganz pragmatisch im Auto oder romantisch mit der Pferdekutsche fahren befreundete Familien zur Krippe jedes Hauses oder auch in die Kirchen der Nachbarschaft. Vor jeder Krippe gibt es ein kurzes Gebet oder eine Andacht.
Ende der Weihnachtszeit ist umstritten
Die Krippen bleiben bis zum Ende der Weihnachtszeit stehen. Wann diese endet, darüber gibt es unterschiedliche Ansichten. Für manche endet Weihnachten schon am 27. Dezember, mit dem ersten Arbeitstag nach den Feiertagen. Andere räumen Christbaum und Krippe am 6.Jänner weg. Das offizielle Ende der Weihnachtsfestzeit ist mit dem Fest der Taufe des Herrn am ersten Sonntag nach dem 6.Jänner, das ist heuer am 7.Jänner.
Mancherorts werden Krippe und Christbaum auch bis zum 2. Februar stehen gelassen. An diesem Tag feiern Katholiken das Fest der Darstellung des Herrn, besser bekannt unter dem alten Namen „Maria Lichtmess“. Für diesen Tag gibt es mancherorts auch noch den Brauch der Krippenschließung.
Links:
- Weihnachtstrubel treibt viele ins Kloster(noe.ORF.at; 27.12.2017)
- Küng: „Bewusst machen, was Weihnachten ist“ (noe.ORF.at; 24.12.2017)
- Kripperlroas Ernsthofen
- Felsenkrippe Hollenstein