Gubik: Vater-Tochter-Gespann für mehr Sicherheit

Mit 23 Jahren ist Lisa Gubik die jüngste unter den ersten 20 Kandidaten auf der Landesliste der FPÖ für die Landtagswahl. Gemeinsam mit ihrem Vater setzt sie sich für mehr Sicherheit ein: „Junge Mädchen fühlen sich oft unsicher.“

Hinter den beiden Glasschiebetüren beim Eingang zum Rathaus in Ebreichsdorf (Bezirk Baden) wartet eine junge Dame, die Haare streng nach hinten gebunden, mit schwarzem Mantel und Handtasche. Lisa Gubik ist nicht alleine zum Interviewtermin mit noe.ORF.at erschienen. Begleitet wird sie von ihrem Vater.

Lisa Gubik FPÖ Ebreichsdorf

ORF / Koppensteiner

Die Gubiks, ein Vater-Tochter-Gespann im Ebreichsdorfer Rathaus

Markus Gubik ist FPÖ-Stadtrat für Sicherheit in Ebreichsdorf, Tochter Lisa seit 2015 Gemeinderätin, seit 2016 Jugendgemeinderätin. „Viele glauben immer, dass der Papa mich in die Politik bringen oder sogar zwingen wollte, aber eigentlich war es umgekehrt“, sagt die 23-Jährige. „Es ist eine Freude zu sehen, dass man Projekte umsetzen und als Jugendgemeindrätin etwas für junge Leute bewegen kann.“

Steckbrief: Lisa Gubik (FPÖ)

  • Geburtsdatum: 1.4.1994
  • Wohnort: Ebreichsdorf
  • Beruf: Studentin

Gubik kandidiert bei der Landtagswahl am 28. Jänner für die FPÖ im Wahlkreis Baden auf dem zweiten Platz, auf der Landesliste steht sie an 15. Stelle. „Junge Leute sind unsere Zukunft, daher sollte man sie sehr früh in den politischen Prozess einbinden, ihre Ideen ernst nehmen und versuchen, diese umzusetzen“, sagt die 23-Jährige über ihre Motivation, in den Landtag einzuziehen. „Jugendliche sehen alles noch sehr spontan und real, sind teilweise noch nicht lange in der Politik und haben noch einen guten Zugang zu vielen Punkten.“

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Vater und Tochter im Rathaus

Lisa Gubik ist in Ebreichsdorf für die FPÖ als Gemeinderätin aktiv, Markus Gubik als Stadtrat. Beide wollen mehr Sicherheit.

noe.ORF.at konfrontiert die jüngsten Kandidaten der Parteien unter den Top 20 auf der Landesliste mit „jungen Themen“:

MOBILITÄT Öffentliche Verkehrsmittel müssten so ausgebaut werden, damit sie von jungen Menschen genutzt werden, fordert Gubik: „Junge Leute wollen viel unterwegs sein, sollen viel unterwegs sein. Es ist wichtig, den Jungen die Möglichkeit zu bieten, schnell und sicher an verschiedene Orte zu kommen.“

Im Industrieviertel ortet sie im Öffi-Bereich kaum Probleme, anders aber in den ländlichen Regionen in Niederösterreich: „Für Jugendliche ist es dort oft schwer, in der Freizeit und beruflich unterwegs zu sein oder auch nur zur Schule zu kommen. Sie müssen lange und oft umständliche Wege auf sich nehmen, um von A nach B zu kommen. Wir müssen vor allem im ländlichen Bereich etwas tun, um den Jugendlichen die Wege erleichtern zu können.“

ARBEITSMARKT Zwei Punkte spricht Gubik in diesem Bereich an. Erstens müsste die österreichische Jugend bei der Besetzung von Arbeitsplätzen bevorzugt werden. „Wenn ein Österreicher keinen Job hat, fällt er wieder in den Topf hinein, wo er vom Staat bezahlt werden muss. Da muss es Sinn der Sache sein, dass man zuerst die Österreicher mit Arbeit versorgt, damit diese auch wieder in den Topf hineinbezahlen und wir damit das Sozialsystem erhalten können.“

Punkt zwei: Die Voraussetzungen in Bewerbungsverfahren seien oft zu hoch, Unternehmen würden oft nach Arbeitskräften mit viel Erfahrung suchen, die junge Menschen noch nicht aufweisen könnten. „Da muss man das Bewusstsein bei den Unternehmen stärken - das ist auch Aufgabe der Politik - dass vermehrt junge Menschen genommen werden und ihnen die Chance gegeben wird, Erfahrung sammeln zu können.“

Landtagswahl 2018 auf noe.ORF.at:

Alle Informationen und Hintergrundberichte zur Wahl finden Sie bis 28. Jänner hier.

WOHNEN Das Thema werde zwar gerne plakatiert, tatsächlich umgesetzt sei aber bis heute nichts, kritisiert Gubik. „Wir erleben, dass die Mieten immer mehr steigen und vor allem für junge Leute ist es eine Herausforderung oder fast unmöglich, sich eine Mietwohnung zu leisten. Wenn man sich anschaut, dass ein halbes oder sogar zwei Drittel vom Gehalt nur für Wohnen aufgewendet wird, ist das ein Zustand, den wir nicht hinnehmen können.“ Die 23-Jährige schlägt als konkrete Maßnahme auf Landesebene vor, bei der Wohnbauförderung anzusetzen.

Verantwortlich für teure Mietwohnungen seien unter anderem „überbordende Richtlinien und Vorschriften“, sagt Gubik. Ein Wohnträger müsse sich bei der Errichtung eines Wohnhauses an zahlreiche Richtlinien halten, die den Bau verteuern würden. Diese Mehrkosten würden letztlich an die Mieter weitergegeben. „Ob die Richtlinien vor allem bezüglich Klimaschutz wirklich in diesem Ausmaß notwendig sind, ist fraglich, weil sie den Wohnbau verteuern und es im Endeffekt so aussieht, als müssten die Ärmsten der Armen das Weltklima retten“, so Gubik. Der Traum vom eigenen Heim bleibe für viele Junge aus diesem Grund unerfüllt.

„IHR“ THEMA Die Sicherheit: „Fast keiner lebt mehr in einem Haus, wo noch nicht eingebrochen wurde oder zumindest bei einem Nachbarn. Wenn junge Mädchen unterwegs sind, erleben sie immer öfter, dass sie vor allem von ausländischen Personen angesprochen oder ein Stück lang unfreiwillig begleitet werden. Da sollte man ansetzen.“ Als erste konkrete Maßnahme fordert die 23-Jährige mehr Polizisten, um den Menschen das Sicherheitsgefühl zurückzugeben. Polizisten würden zudem viele Überstunden machen, Dienststellen seien unterbesetzt. „Wir müssen die beschützen, die uns schützen“, so Gubik.

Lisa Gubik FPÖ Ebreichsdorf

ORF / Koppensteiner

Lisa Gubik vor dem Rathaus in Ebreichsdorf

Über Politikwettbewerb zu Treffen mit Strache

„Schon sehr früh“ - mit 14 Jahren - hatte Gubik begonnen, sich für Politik zu interessieren. „Da haben mich die anderen in meinem Alter noch belächelt.“ Sie nahm an einem Politikwettbewerb in der Schule teil, beschäftigte sich mit den Parteiprogrammen und merkte für sich, „dass die FPÖ die Partei ist, die meine Interessen am besten vertritt und bei der die Jugend ernst genommen wird.“ Eine Lehrerin stellte den Kontakt zum Freiheitlichen Parlamentsklub her. Es folgte ein Termin bei FPÖ-Bundesparteiobmann Heinz Christian Strache, der mit der damals 15-Jährigen zwei Stunden lang über Politik sprach. „Da habe ich gemerkt, dass man in der FPÖ als Junger politisch etwas bewegen kann.“

Sendungshinweis

„Radio NÖ Mittagsmagazin“, 17.1.2018

Im Wahlkampf setzt Gubik auf Social Media, eine Kipferl-Verteilaktion sowie Gespräche auf der Straße. „Ich glaube, das Ziel muss immer das große Ganze sein. Das ist, die FPÖ im Land zu stärken, damit wir in der Landespolitik die Möglichkeit haben, mitzuarbeiten, eine Stärke zu erreichen, wo sie uns politisch nicht mehr vergessen können, wo wir Informationen bekommen müssen, um Probleme und Missstände aufzeigen zu können“, sagt die 23-Jährige, die auf der Landesliste der FPÖ auf Platz 15 kandidiert.

Thomas Koppensteiner, noe.ORF.at